„Und in dem Moment bin ich explodiert“
Im Video der Tatrekonstruktion sieht man den Täter, wie er wieder und wieder mit voller Wucht ein hölzernes Tischbein auf den Schädel einer im Bett liegenden Puppe drischt. Als sie sich dadurch verdreht, tritt er in die Puppe, die das Opfer darstellt. Die Wand dahinter ist meterhoch mit Blut bespritzt.
Gerichtsmedizinerin Regina Gatternig erklärt den beeindruckten Geschworenen, welche Spuren die „unermessliche Wucht“am Toten hinterlassen hat. Er hat auch noch mit einem Messer in den zerschlagenen Kopf gestochen. Und er hatdem Röchelnden einen Gürtel um den Hals zusammengezogen. „Damit er net mehr leiden muss“, sagt er.
Sachlich. Distanziert. Dann rauchte er, deckte den Toten zu und wusch sich die Hände. Der dritte Zellengenosse schlief unter Medikamenteneinfluss und mit aufgesetztem Kopfhörer.
Gutachter Manfred Walzl spricht von Zurechnungsfähig- keit, aber auch von einer schweren kombinierten Persönlichkeitsstörung, von Borderline, dissozialen Anteilen, Narzissmus, chronischer Gewaltbereitschaft, absolut fehlender Empathie.„wennmanbei ihm den roten Knopf drückt, startet eine Rakete.“Der rote Knopf war, dass das Opfer seine Schuld bestritt. Der Angeklagte meint: „Wenn er früher aus der Zelle verlegt worden wäre, wäre es nicht dazu gekommen.“
Die Staatsanwältin sieht den Mord eindeutig als erwiesen an. Sie würdigt das Geständnis, vermisst aber jede Reue. Der Verteidiger plädiert auf Totschlag, also die Tötung aus einer allgemein begreiflichen Gefühlsbewegung heraus. Und Reue? „Der ist nicht in der Lage, Reue zu zeigen, der ist krank im Kopf.“Er verlangt „Augenmaß“von den Geschworenen.
Sie sprechen ihn mit 8 : 0 des Mordes schuldig. Lebenslang und Einweisung in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrecher sind noch nicht rechtskräftig.
Verurteilter Mörder erschlug in der Zelle in der Karlau einen Mörder. Dafür wurde er gestern in Graz zu lebenslanger Haft verurteilt.