Was steirische Betriebe vom Eu-ratsvorsitz erwarten
Aktuelle Umfrage: Für 87 Prozent der steirischen Unternehmer ist die EU aus wirtschaftlicher Sicht von hoher Bedeutung. Die Betriebe sehen aber auch Reformbedarf.
Wie
stehen steirische Betriebe zur EU, wo sehen sie Stärken, wo Defizite? Kurz vor der Übernahme des EURatsvorsitzes durch Österreich ist die steirische Wirtschaftskammer (WK) diesen Fragen nachgegangen. Rund 300 Unternehmer haben sich an der Umfrage beteiligt. Es zeigt sich folgendes Bild: 87 Prozent der steirischen Unternehmer stufen die EU demnach aus wirtschaftlicher Sicht als „sehr wichtig“bzw. „wichtig“ein. Der Umstand, dass es keine Militärkonflikte in der EU gibt, wird neben der Warenverkehrsfreiheit, der gemeinsamen Währung sowie den vereinheitlichten Wirtschaftsstandards als wichtigster Erfolg gewertet.
Spannend: Jeder sechste steirische Betrieb hat die EUOsterweiterungen aktiv für die Intensivierung der Geschäftsbeziehungen genutzt. Die wichtigsten Länder: Slowe- nien, Ungarn, Kroatien und Polen. Zu diesem grundsätzlich positiven Bild mischen sich auch Kritikpunkte. Den größten Handlungsbedarf sehen die Unternehmer derzeit im Schutz der Außengrenzen (75 Prozent), gefolgt von der Harmonisierung im Steuerundtransfersystem(47 Prozent). Gefordert werden auch eine schlankereverwaltung, Entbürokratisierung und Deregulierung.
Für den Eu-vorsitz erwartet sich fast jeder zweite Befragte Vorteile für Österreich. „Ein gemeinsames Europa ist für unsere Unternehmer essenziell, schließlich gehen fast 70 Prozent der steirischen Exporte in den EURaum“, so Wk-präsident Josef Herk. Es gebe aber auch Reformbedarf, „diese Aufgaben gilt es anzupacken, anstatt sich mit Allergenen und Co. zu beschäftigen. Hier muss Österreich den Vorsitz für einen Kurswechsel nutzen.“