„Wann kommt der Brief mit Lösungen?“
Der Brief aus Deutschland von Henryk M. Broder lässt für eine Leserin viele Fragen offen.
Brief aus Deutschland: „Sie ist noch kurz da“, 20. 6.
Sehr geehrter Herr Broder, diesmal möchte ich Ihnen fast danken. Sie haben schöne und wichtige Zitate wie „Denn zu oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja sogar Hass in deren Herzen ...“zu Pegida-kundgebungen oder „Abschottung im 21. Jahrhundert ist keine vernünftige Option“von Fraumerkel gesammelt. Also danke! Aber nun: Wäre es für Politiker nicht eine Option, ähnlich menschlich wie Frau Merkel zu agieren und nicht der Masse nach dem Mund zu reden? Wäre es für die FPÖ- und AFDWähler nicht besser, über ihre Ängste nachzudenken, anstatt die Vertreter solcher Parteien zu wählen und auf eine Lösung dieser Probleme vergeblich zu warten? Wäre es nicht schön, wenn wir in Europa und „im Ort“wieder miteinander reden und aufeinander zugehen würden, anstatt uns misstrauisch zu beäugen? Wir sind Menschen wie alle anderen auch und ich verstehe unsere Überheblichkeit nicht wirklich. Aber vielleicht erklären Sie mir diese und vielleicht bekommen wir auch einmal einen Brief mit einem Lösungsvorschlag von Ihnen aus Deutschland.
Katinka Krisper,
Presseggen
Nicht zu verstehen
„Rat Hoheneckers
Puzzle“, 21. 6.
Dieser Buwog-prozess ist eine Farce. Laut seiner Aussage hatte Karl-heinz Grasser von nichts eine Ahnung. Er habe Dinge un- rätselhaftes terschrieben, ohne sie zu lesen – das kann er seiner Großmutter oder noch besser Schwiegermutter (!) erzählen. Ich frage mich, wie konnte so ein „nichtswissender, ahnungsloser“Mensch Finanzminister sein? Da müsste er jetzt sofort sein ihm ausbezahltes Gehalt als ehemaliger Finanzminister zurückbezahlen, er hat ja von nichts eine Ahnung gehabt. Einfach so, ohne zu lesen, Papiere zu unterschreiben, wo ein jederweiß, dass man nichts unterschreiben soll, was man nicht vorher gelesen hat? Also war er überhaupt nicht kompetent genug, seinen Job als Minister zu erledigen, und hat das mehr als fürstliche Finanzminister-gehalt vollkommen zu Unrecht bezogen. Was in diesen gehobenen Kreisen abgeht, ist für einen „normalen“Menschen einfach nicht mehr zu verstehen.
Juliane Perner, Leibnitz
Aufrüttelnder Gedanke
„Elend ist unvorstellbar“bzw. „Für uns wird es in Zukunft eng“, 20. 6. Mich rüttelt der Gedanke auf und lässt mich erschaudern, dass alle zwei Sekunden ein Mensch aus seiner Heimat vertrieben wird. Die Gefahr ist groß, dass dieproblematik noch viel, viel größer wird und dass in den nächsten 50 Jahren laut UNO voraussichtlich bis zu einer Milliarde Menschen klimabedingt gezwungen sein werden, ihre Heimat zu verlassen. Ob die, die heute noch den Klimawandel leugnen, bereit sein werden, diese armen Flüchtlinge aufzunehmen, bezweifle ich.
Ing. Harald Schober, Weiz
Keine Ausrede
„Dicke Luft in Berlin“, 14. 6.
Und schon wieder einmal wird mangelndes historisches Fin-
gerspitzengefühl des Herrn Bundeskanzlers mit seiner „Jugend“entschuldigt. Der Mann ist immerhin im vierten Lebensjahrzehnt und hat sich in eine höchst verantwortungsvolle Position hieven lassen. Jede Maturantin/jeder Maturant in Österreich sollte den Begriff „Achse Berlin–rom“kennen. Dass man damals noch nicht gelebt hat, ist keine Ausrede, ich war 1936 auch noch längst nicht auf der Welt. Herr Kurz sticht mit seinem Schweigen zu unsäglichen Wortmeldungen seines Koalitionspartners sowie durch seinerseits „missverständliche“, im zeitgeschichtlichen Kontext höchst bedenkliche Äußerungen hervor. Wann wird diesem unmöglichen Treiben auf höchster Ebene endlich Einhalt geboten?
Mag.a Ddr.in Christine
Haidacher, Graz