Mit purer Freude am Spiel
Zurück zu den Graswurzeln: Der JSV Ries-kainbach ist mit 250 Nachwuchskickern Österreichs „bester Breitensport-fußballverein“und im Rennenumeinen Europatitel der UEFA.
ganz Fußball-österreich (und ab heute auch Deutschland) bei derwm nur die Zuschauerrolle bleibt, ist ein steirischerverein bei der UEFA noch voll im Rennen um einen internationalen Titel: Der JSV Ries-kainbach mit seinen 250 Nachwuchskickern zwischen 3 und 17 Jahrenwurde vom ÖFB und vom steirischen Fußballverband als „bester Breitensport-fußballverein Österreichs“ausgezeichnet und ist nun für den „UEFA Grassroot Award 2018“nominiert.
Bei der Auszeichnung geht es darum, Jugendfußball abseits von Profivereins-akademien zu fördern – und da zeigte sich Öfb-sportdirektor Peter Schöttel bei einem Besuch im Jsv-trainingszentrum im Osten von Graz angetan. Nicht weniger als 19 Mannschaften der Nachwuchsklassen U6 bis U17 tummeln sich hier, „allein 30 Kinder sind in unserem Fußball-kindergarten“, sagt Vereinsobmann Johannestun- ner stolz. Zusammen mit Jugendleiter Josef Schuster und 32 (!) Jugendtrainern verfolgt der 35-jährige Ahs-lehrer Tunner (er ist auch Boss der Erwachsenen im USV Kainbach-hönigtal) ein Nachwuchsprojekt, das weit über den Kickplatz hinausgeht: „Wir arbeiten mit 12 Volksschulen sowie mit Kindergärten und Krippen zusammen, wo es vor allem darum geht, dass die Kinder Spaß an Bewegung finden“, erklärt Tunner, der selbst jahrelang als Jugendtrainer am Platz stand.
Auch wurde im Verein ein System mit Fußball-leistungsabzeichen für die Hobbykicker eingeführt. „Man glaubt gar nicht, wie viel Begeisterung so einabzeichen in Gold oder Silber bei den Jüngsten auslösen kann“, sagt der Vereinsobmann, der mit einem Verhaltenskodex für Erwachsene auch die Sache mit überehrgeizigen Eltern am Spielfeldrand im Griff hat.
Im Sinne der Philosophie „Wir lieben Fußball“geht es beim JSV Ries-kainbach weniger darum, Nachwuchs-ronaldos oder Neymar-junioren heranzuzüchten. Dafür gibt es ohnehin Nachwuchszentren der Profi-vereine, so Tunner. „Es geht uns vielmehr darum, die Begeisterung der jungen Burschen und Mädchen für das Fußballspiel zu entfachen.“Natürlich, wenn aus dem Programm Bundesliga-kicker wie aktuellthomas Zündel(wac) herauskommen, hat man nichts dagegen.
zurwm: Was können sich die Superstars des Fußballs von den kleinenhobbykickern aus Graz undumgebung abschauen? Pure Freude am Spiel und Begeisterung, sagt Tunner: „Sie brauchen nur einen Ball und ein Tor, und es geht schon los.“Und: der Umgang mit Niederlagen. „Fünf Minuten sind sie traurig, dann gibt’s ein Eis und dievorfreude aufs nächste Spiel.“