„Es wird alles beim Alten bleiben“
Inszenierung oder doch mehr? Unsere Leser kommentieren die Übung in Spielfeld.
„An der Grenze zur Provokation“, 27. 6.
Mit einem geordneten Chaos, ohne Anwendung von Zwangsgewalt, versucht man, den Bürgern weiszumachen, dass sich 2015 nicht wiederholen wird. Im letzten Jahr gab es rund 24.000 Asylanträge trotz Assistenzeinsatzes des Bundesheeres, wobei die Aufgriffe, in Relation zu den Personalkosten, bescheiden sind. Ob im Ernstfall die geübten Zurückweisungen nach Slowenien funktionieren werden, bleibt dahingestellt, hat doch Slowenien 2015 die Flüchtlinge/ Migranten/zuwanderer von der kroatischen zur österreichischen Grenze gebracht.
Für die Masse dieser Personen wäre ohnehin Kroatien zuständig gewesen. Trotzdem blieben sie in Österreich oder fuhren weiter nach Deutschland. In der Realität wird alles unternommen, damit die SechsMonats-frist für die Rückführung abläuft und Österreich den Asylantrag prüfen muss. Es wird alles beim Alten bleiben, auch mit Inszenierung in Spielfeld. Markus
Bernhart, Deutschlandsberg
Gelungener Einsatz
Unter dem Motto, dass sich die Flüchtlingskrise 2015 nicht wiederholen darf, übten Exekutive und Bundesheer unter medialer Beobachtung in Spielfeld mit der neu geschaffenen Einsatzeinheit „Puma“einen gelungenen Grenzschutz, der erwartungsgemäß in Slowenien Kritik auslöste.
Wie Innenminister Herbert Kickl unter anderem erklärte, muss Österreich für alle Fälle gerüstet sein und eigene Maßnahmen setzen, um im Hinblick auf den rasanten Bevölkerungszuwachs in Afrika eine erwartete Migrationswelle über den Balkan abzuwehren. Unsere Bevölkerung müsse geschützt werden und Schutz muss gewährleistet werden, damit sie sich sicher fühlt.
Lobend muss erwähnt werden, dass nunmehr unsere Verantwortungsträger im Vorfeld und länderübergreifend die Lage analysieren, um zeitgerecht geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Auch wenn die Asylansuchen derzeit rückläufig sind, muss beachtet werden, dass rund zwei Drittel der Afrikaner wegen wirtschaftlicher Probleme auswandern wollen.
Peter Puster, Feldkirchen bei Graz
Kritik unberechtigt
Die Kritik Sloweniens bezüglich unserer Grenzübungen ist in keiner Weise nachzuvollziehen. Man muss Slowenien daran erinnern, dass Slowenien 2015 durch den Migrantenstrom genauso in Mitleidenschaft gezogen wurde wie Österreich. Auch muss man Slowenien daran erinnern, dass es ein EUMitglied ist und Ratspräsident Donald Tusk das Durchwinken von Migranten ausdrücklich verboten hat.
Das heißt, dass Slowenien genauso dafür zu sorgen hat, dass es an den österreichischen Grenzen zu keinerlei Aufgriffen mehr kommt und es Slowenien verboten ist, illegale Personen überhaupt bis zu Österreichs Grenzen kommen zu lassen oder gar einfach durchzuwinken. Sonja Spangl, Stainz
Theodor Arbeiter, St. Radegund