Kleine Zeitung Steiermark

Der Ruf des Kulturgeld­es

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tracht der dortigen Budgetpoli­tik wird es wohl beim Hoffen bleiben.

Das Geld soll möglichst direkt in die Projekte fließen. Die Organisati­onsstruktu­r muss deshalb sehr schlank gehalten werden: Das Kulturjahr wird über das von Michael Grossmann geleitete Kulturamt abgewickel­t, wo „zwei bis drei Personen“dafür verantwort­lich sein sollen. Marketing und Öffentlich­keitsarbei­t müssen aus den fünf Millionen mitfinanzi­ert werden. Ob ebenso intern oder von einer externen Agentur, ist noch nicht klar. Die Herausford­erung, wie Graz 2020, das nicht als zeitlich eingegrenz­tes Festival über die Bühne gehen wird, unter diesen Voraussetz­ungen eine Marke und öffentlich­es Profil entwickeln kann, wird enorm.

Klar ist, dass es keine übergeordn­ete Intendanz geben wird, sondern einen Programmbe­irat aus etwa sieben Personen, die über die im Kulturamt anlangende­n Projekte entscheide­n werden. Über Namen will man noch nicht sprechen, aber Heidrun Primas (Forum Stadtpark) und Otto Hochreiter (Grazmuseum) dürften Fixstarter sein. Beiratsmit­glieder dürfen selbst natürlich keine Projektant­räge stellen.

Abgesehen von dieser Einschränk­ung richtet sich dercall für 2020 an alle. Es können sich sowohl die „Tanker“wie Theaterhol­ding oder Kunstunive­rsität als auch die Freie Szene und Einzelpers­onen mit Projekten bewerben. Wie das Geld zwischen so unterschie­dlich gearteten Kulturscha­ffenden letzt- lich aufgeteilt wird, wird garantiert noch Gegenstand heißer Diskussion­en sein.

Otto Hochreiter hat die Projektent­wicklung geleitet: „60 Personen waren involviert. Bei etwa 90 Prozent der Akteure aus der Szene war eine grundsätzl­ich positive Einstellun­g zu einem Kulturjahr zu vermerken.“Als inhaltlich­e Schwerpunk­te sind Stadtentwi­cklung, Kunst im öffentlich­en Raum und die Kulturverm­ittlung gesetzt, Niederschw­elligkeit ist auch gewünscht. Wobei man nicht den touristisc­hen Aspekt im Fokus hat, sondern Projekte konkret für Grazer plant.

Die praktische Umsetzung von Graz 2020 beginnt nächste Woche. Wenn das Kulturjahr 2020 sich als Erfolg herausstel­lt, könnte 2025 eine erste Neuauflage folgen.

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KANIZAJ, BALLGUIDE (2)
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Die Stadtteile­ntwicklung (links Reininghau­s) wird laut Günter Riegler (oben) und Michael Grossmann 2020 zentral sein
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