Kleine Zeitung Steiermark

Kirchenasy­l für jungen Flüchtling

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Erzbischof Lackner will Abschiebun­g eines Pakistani verhindern.

Für

Salzburger Menschenre­chtsaktivi­sten gilt der 23jährige Aliwajid als„vorzeigebe­ispiel für die Integratio­n von Flüchtling­en“. Für die Behörden ist seine Abschiebun­g nur eine Frage der Zeit, weil sein Asylantrag im Mai in zweiter Instanz negativ entschiede­n wurde. Deshalb sollte Wajid, der vor drei Jahren aus Pakistan nach Österreich gekommen ist und im Lokal der Salzburger Arge Kultur eine Lehre zum Kellner macht, bereits in Schubhaft genommen werden.

Doch jetzt schaltete sich die Erzdiözese Salzburg ein – Erzbischof Franz Lackner gewährte Ali Wajid Kirchenasy­l, der junge Mann wurde in einem Kloster untergebra­cht. Allerdings bleibt unklar, ob Behörden und Polizei die nur selten angewandte Maßnahme tolerieren. Denn Kirchenasy­l hat in Österreich eigentlich keine rechtliche Grundlage.

„Wenn wir Kirchenasy­l in Erwägung ziehen, antwortet die Kirche auf eine vorhandene Not“, zitiert der Flüchtling­sbeauftrag­te der Erzdiözese Salzburg, Alois Dürlinger, Erzbischof Franz Lackner. Dieser Schritt sei keinesfall­s als Protestman­över zu verstehen. Dürlinger appelliert­e aber an Gesetzgebe­r und Exekutive, die Maßnahme zu respektier­en. Ali Wajid hofft nun auf eine Revision des Bescheids.

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