Das, was begeistert!
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landesrätin Ursula Lackner zu Nachhaltigkeit, Berufswahl und Cannabis.
den Fall eine Chance für die Bauern. Es sind ja sie, die dafür verantwortlich sind, dass wir noch eine gepflegte Landschaft haben. Dafür sollen sie entsprechend entlohnt werden. Der Bauernstand ist unterbewertet. LACKNER: Wenn die Bevölkerung weiß, was sie bekommt, dann fühlen sich die Bauern auch bestärkt darin, hochwertige Produkte zu produzieren. Auch große Handelsketten steigen schon um und machen Bio sichtbar. Man geht mit den Tieren, demboden und Lebensmitteln schon anders um. Und dann braucht es auch die Konsumenten, die dies honorieren.
Wie wird sich der Klimawandel auf die Steiermark auswirken? Und was tut die Politik dagegen?
SCHÜTZENHÖFER: Bereits in den letzten Jahren haben wir den Klimawandel deutlich spüren können, es häufen sich Unwetter. Von Leuten wie Donald Trump, die ihn leugnen, darf man sich nicht beeinflussen lassen, jeder Einzelne kann etwas dagegen tun. Darauf zielt auch die Initiative von Arnold Schwarzenegger ab, er versucht, die Welt aufzurütteln und bewusst zu machen, was uns droht.
LACKNER: Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, fördert die Steiermark Solarenergie und E-mobilität sowie Forschung und Entwicklung von alternativen Energieformen. Dazu forcieren wir den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
Die Unwetter sind auch deswegen ein Problem, weil immer mehr Böden versiegelt werden.
LACKNER: Man darf sinnlosen Landverbau nicht groß werden lassen, dafür gibt es eine umsichtige Raumordnung und Flächenwidmungspläne. Wir wollen Entscheidungen für die Zukunft im Sinne der jungen Menschen treffen. SCHÜTZENHÖFER: Vor 30, 40 Jahren sind entscheidende Fehler gemacht worden, was die Regulierung von Bächen betrifft, das meiste wurde inzwischen wieder rückgebaut. Oftmals hört man nach Unwettern von vollen Kellern, dafür ist häufig die Unvorsichtigkeit der Menschen schuld. Wir haben jedoch in letzter Zeit viel Geld in Hochwasserschutz gesteckt.
Stichwort Verkehr: Befürworten Sie wegen der Schadstoffe der Autos Fahrverbote, City-maut oder Ähnliches?
LACKNER: Wir sind gegen Fahr- verbote, aber jedenfalls für einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
SCHÜTZENHÖFER: ... wie etwa den Straßenbahnausbau in Graz.
Manchmal erscheinen Wirtschaft und Umwelt als Gegensatz, so auch bei der Dieselproblematik. Die Autobranche ist aber in der Steiermark von wirtschaftlicher Wichtigkeit.
SCHÜTZENHÖFER: Den Gegensatz wird es immer geben, denn Wirtschaft undumwelt können nicht getrenntwerden. Wir sind stolz, dass Autos in der Steiermark gefertigt werden, aber es muss an einer Verringerung der Schadstoffe gearbeitet werden. Ich habe mit AVL und der Technischen Universität ein Forschungsprojekt gestartet, wo es darum geht, dass überhaupt keine Schadstoffe mehr freigesetzt werden.
Welche Ziele können Sie im Bereich Forschung nennen?
SCHÜTZENHÖFER: Mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 5,14 Prozent sind wir die Nummer eins in Europa.