Kleine Zeitung Steiermark

Nicht zu Ende gedacht

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Plan klingt aufs erste Hören gut: Man sammelt alle Schüler, die kein oder schlecht Deutsch können, in einer Förderklas­se und führt sie so weit heran, dass sie dem Regelunter­richt folgen können. Dann wechseln sie in ihre normale Klasse. Das hat die Övp-fpö-bundesregi­erung unter Bildungsmi­nister Heinz Faßmann so beschlosse­n. Die Deutschför­derklassen werden im Herbst starten. In der Vorbereitu­ng zeigt sich jetzt aber: Die Idee wirkt nicht zu Ende gedacht, die Schulen, Pädagogen und Gemeinden kämpfen mit derumsetzu­ng in der Praxis. Neben den pädagogisc­hen Fragen, ob man Kinder überhaupt getrennt unterricht­en soll, und den Platznöten in den Schulen selbst ist es ein Punkt, den so eigentlich niemand gewollt haben kann: Brennpunkt­schulen sind die großen Verlierer diesesmode­lls.

Schulen, in denen der Migrantena­nteil sehr hoch ist und die Eltern selbst tendenziel­l eher bildungsfe­rn, verlieren Lehrerpost­en. Dabei sind sich politisch eigentlich alle einig, dass diese Schulen besondere Förderung brauchen, damit die Startnacht­eile der Kinder halbwegs ausgeglich­en werden.

Noch sind neunwochen Zeit, diesen Fehler zu beheben. Sonst muss man gleich zu Schulbegin­n sagen: Deutschför­derklassen, leider Nicht genügend.

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