„Der Mensch wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen“
Wer auf IT setzt, ist auf der sicheren (Job-)seite. Was Unternehmen von Home Office und anderen Arbeitsmodellen halten und wo sich durch die Digitalisierung neue Jobchancen auftun. Auszüge aus dem Gespräch.
Revolution, das ist eine Evolution. Vor zehn Jahren haben wir noch nicht gewusst, was ein Smartphone ist. Aber wir entwickeln uns mit und so verändern sich auch die Jobs. Als Standort Österreich hatten wir vor Kurzem noch den Vorteil, eine Quelle an Nachwuchstalenten zu haben, die versiegt schön langsam. Wir nähern uns deutschen Zuständen und sind in einer Engpasssituation.
Inwieweit müssen sich denn nun die Arbeitgeber verändern?
TUTNER: Die Suche nach Menschen, die in ein klassisches Beschäftigungsfeld wollen, wird immer schwerer, weil sich auch die Menschen verändern. Ich meine damit nicht die Generation X, Yoder Z – das betrifft alle, auch die Anforderungen an den Arbeitgeber werden andere.
Haben Sie ein Beispiel dafür?
TUTNER: Robotik ist ein Thema, das in unserer Industrie sehr wichtig und auch eine höchste Engpassqualifikation ist. In Deutschland ist jeder dritte Ro- botiker bereits selbstständig und nicht mehr an einer festen Anstellung interessiert.
JANDL: Abgesehen davon, dass uns die Umwelt digitalisiert, verändert sich das Arbeitsumfeld massiv. Wir beginnen damit, die Arbeit in andere Länder zu verteilen. Offshore-konzeptewerden moderner, ob uns das gefällt oder nicht. Wenn man Entwickler in großem Stil sucht und gefunden hat, gelingt es nicht mehr, sie in Österreich anzustellen. Und jeder Arbeitsplatz wird stärker mit IT zu tun haben als jetzt.
Absolventen der Fachhochschulen werden stark nachgefragt, wie viele bilden Sie aus?
WOLFGANG EIXELSBERGER: Wir könnten mehr ausbilden, es kommen leider zu wenige nach. Programmierung schreckt ab. In allen Bereichen, im Digital Marketing zum Beispiel, ist es de facto unmöglich, jemanden zu finden. Unternehmen gehen immer mehr dazu über, ihre Stammmannschaft selbst auszubilden. Wir gehen verstärkt
in berufsbegleitende Studien hinein, weil der Bedarf immer stärker steigt.
Welche Jobs bringt die Digitalisierungswelle mit sich?
JANDL: Gut ausgebildete Fachkräfte werden in Österreich, in Europa immer einen guten Job haben. Alle, die in digitalen Medien, mit technischem Verständnis ihre Zukunft sehen, werden Vorteile haben. In allen Bereichen der Technik wird gesucht: