Die Geburtsstunde vom Tag des Mostes
Beim 1. Mostgipfel schworen sich die besten Produzenten Österreichs auf enge Zusammenarbeit ein, um Erfolge wie einst beimwein zu erzielen.
Der Most feiert bald Geburtstag. Und die Heimat der Kleinen Zeitung im Styriamediacenter in Graz fungierte dieser Tage als Kreißsaal für die Geburt des „Tages des Mostes“, der ab sofort jährlich am letzten Sonntag im April gefeiert wird. Daswar eines der Ergebnisse des allerersten Mostgipfels mit Spitzenproduzenten aus Kärnten, Niederösterreich (auch die„mostbarone“ausdem Mostviertel waren zu Gast) und der Steiermark.
Organisatorin Grete Reichsthaler von den „Genussregionen Österreich“will mit dem künftig jährlich stattfindendenmostgipfel nicht nur Kräfte bündeln und dem Ziel näherkommen, Most auch auf den Speisekar-
„Genusskrone“Bundessieger: Martin Mausser erhielt für seinen Steirermost die höchste Auszeichnung für Direktvermarkter
ten der Gastronomie zu etablieren.„most ist einkultgetränk. Es geht auch darum, dass man sich auf gemeinsame Qualitätskriterien einigt.“Und diese sollen mit der staatlichen Prüfnummer, erkennbar an einem Adler am Etikett, dafür sorgen, dass nur beste Obstqualität zu Most vergoren wird.
Denn viele Produzenten haben nach wie vor mit dem Geist vergangener Zeiten zu kämpfen, als Most noch als „Arme-leuteGetränk“oder „hantiger Haustrunk“abgestempeltwar. Martin Leitner, Apfel- und Mostproduzent aus Puch, will daher bei den Jungen ansetzen. „Ich merke, dass die jungen Menschen neuen Mostprodukten gegenüber viel aufgeschlossener sind als Alteinge- sessene. Gerade wir im Apfelland haben noch Aufholbedarf, dem Apfelmost den Stellenwert zu geben, den er verdient.“
Den Most in neue Sphären hieven, das ist auch das Ziel von Martin Mausser, der in Hitzendorf seit 1985 einen Mostbuschenschank betreibt und regelmäßig Preise abräumt. Mit sieben weiteren Spitzenproduzenten hat er sich zusammengetan und die Marke „Steirermost“eingeführt. Ein Zusammenschluss, den es nicht zuletzt auch deshalb gibt, umsich gegen billige Cider-konkurrenz aus dem Ausland abzugrenzen.
Altbekannte Mostkrügerl suchte man beimmostgipfel übrigens vergeblich. Serviert wird in edlen – an Weingläser angelehnten – Most-stilgläsern.
Anderswo hat man noch einen weiteren Weg vor sich, wie der Niederösterreicher Michael Simon von der Genussregion „Bucklige Welt Apfelmost“sagt: „Wir haben bei unseren Heurigen die Leute beim Mostgenuss vom Halbliter-krügerl zum Viertel-glas gebracht, jetzt müssen wir sie noch zumachterl-glas bringen.“