Gott& Welt im Spiegel der Kunst
Das Jubiläum „800 Jahre Diözese GrazSeckau“wird auch mit Kunst gefeiert. In einem beeindruckenden Panorama, dessen Zentrum eindeutig der Mensch ist.
Stift Admont, Abtei Seckau, Schloss Seggau, Kunsthaus Graz, Kultum (das Kulturzentrum bei den Grazer Minoriten). In Graz weiters Diözesanmuseum, Mausoleum und Ql-galerie im Hochschulquartier Leech: Orte, die zu besuchen sich fast immer lohnt. Derzeit aber speziell, wird dort nämlich das Jubiläum „800 Jahre Diözese Graz-seckau“mit Kunst aus ebenso vielen Jahrhunderten begangen, mit Werken von mehr als hundert heimischen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern.
Es ist eine so ambitionierte wie durchwegs gelungene Kooperation, die unter den Titeln „Glaube Liebe Hoffnung“(Kunsthaus, Kultum), „Last & Inspiration“(an den anderen Grazer Adressen), „Umbruch, Geist & Erneuerung“(Seckau), „Schönheit & Anspruch“(Ad- mont) sowie „Grenze – Öffnung & Heimat“(Seggau) darüber nachdenkt, was Gott und Welt miteinander zu schaffen haben. Wo sie harmonieren, einander bedingen und stärken. Wo sie sich reiben, widersprechen, auf Konfrontationskurs gehen. Es ist eine vielschichtige Landesausstellung (auch ohne diese offizielle Bezeichnung) zum Thema Kunst und Kirche, zu der sich die Einzelteile fügen, immer wieder klug überschneiden. Nicht zuletzt ist es die Bilanz einer in der Steiermark großteils geglückten Beziehung. Dass ein amtierender Bischof nicht nur als Sammler zeitgenössischer Kunst (der seine Kollektion der Diözese übergeben hat) beteiligt ist, sondern als zeitgenössischer Künstler, mag als Indiz dienen. So sind in Admont Messgewänder zu sehen, die Künstler wie Manfred Erjautz und Gustav Troger Last & Inspiration. Priesterseminar, Diözesanmuseum, Mausoleum, Ql-galerie. Bis 14. 10. dioezesanmuseum.at khg.graz-seckau.at
für Hermann Glettler gestaltet haben, aber auch Glettler selbst.
Nicht alltäglich, dass ein derartiges Unterfangen wesentlich mit Kunstwerken realisiert werden kann, die aus kirchlichen Beständen bzw. jenen kirchennaher Institutionen stammen. Das Kultum Depot (das auf dem vom KünstlerPriester Josef Fink vorbereiteten Boden entstehen konnte) ist mittlerweile eine Sammlung, für die das Prädikat „hochkarätig“nicht fehl am Platz ist. Nämliches gilt für das Admon-
Stift Admont. Bis 26. 10. stiftadmont.at
Grenze, Öffnung und Heimat. Schloss Seggau (Seggauberg). Bis 26. 10. seggau.com 800-jahre-graz-seckau.at
ter Museum für Gegenwartskunst, das sich aus einer dem Benediktinerstift gehörenden exzellenten Sammlung zeitgenössischer Kunst bedienen kann. Als logische, aber nicht selbstverständliche Weiterführung der klösterlichen Tradition, Religion und Kultur zu verknüpfen.
Die Initialzündung für die Sammlung der Ql-galerie kam ebenfalls von einem für Gegenwartskunst offenen Priester, dem damaligen Hochschulseelsorger Egon Kapellari. Kirche und Avantgarde standen in der