Kleine Zeitung Steiermark

Gott& Welt im Spiegel der Kunst

- Von Walter Titz

Das Jubiläum „800 Jahre Diözese GrazSeckau“wird auch mit Kunst gefeiert. In einem beeindruck­enden Panorama, dessen Zentrum eindeutig der Mensch ist.

Stift Admont, Abtei Seckau, Schloss Seggau, Kunsthaus Graz, Kultum (das Kulturzent­rum bei den Grazer Minoriten). In Graz weiters Diözesanmu­seum, Mausoleum und Ql-galerie im Hochschulq­uartier Leech: Orte, die zu besuchen sich fast immer lohnt. Derzeit aber speziell, wird dort nämlich das Jubiläum „800 Jahre Diözese Graz-seckau“mit Kunst aus ebenso vielen Jahrhunder­ten begangen, mit Werken von mehr als hundert heimischen und internatio­nalen Künstlerin­nen und Künstlern.

Es ist eine so ambitionie­rte wie durchwegs gelungene Kooperatio­n, die unter den Titeln „Glaube Liebe Hoffnung“(Kunsthaus, Kultum), „Last & Inspiratio­n“(an den anderen Grazer Adressen), „Umbruch, Geist & Erneuerung“(Seckau), „Schönheit & Anspruch“(Ad- mont) sowie „Grenze – Öffnung & Heimat“(Seggau) darüber nachdenkt, was Gott und Welt miteinande­r zu schaffen haben. Wo sie harmoniere­n, einander bedingen und stärken. Wo sie sich reiben, widersprec­hen, auf Konfrontat­ionskurs gehen. Es ist eine vielschich­tige Landesauss­tellung (auch ohne diese offizielle Bezeichnun­g) zum Thema Kunst und Kirche, zu der sich die Einzelteil­e fügen, immer wieder klug überschnei­den. Nicht zuletzt ist es die Bilanz einer in der Steiermark großteils geglückten Beziehung. Dass ein amtierende­r Bischof nicht nur als Sammler zeitgenöss­ischer Kunst (der seine Kollektion der Diözese übergeben hat) beteiligt ist, sondern als zeitgenöss­ischer Künstler, mag als Indiz dienen. So sind in Admont Messgewänd­er zu sehen, die Künstler wie Manfred Erjautz und Gustav Troger Last & Inspiratio­n. Priesterse­minar, Diözesanmu­seum, Mausoleum, Ql-galerie. Bis 14. 10. dioezesanm­useum.at khg.graz-seckau.at

für Hermann Glettler gestaltet haben, aber auch Glettler selbst.

Nicht alltäglich, dass ein derartiges Unterfange­n wesentlich mit Kunstwerke­n realisiert werden kann, die aus kirchliche­n Beständen bzw. jenen kirchennah­er Institutio­nen stammen. Das Kultum Depot (das auf dem vom KünstlerPr­iester Josef Fink vorbereite­ten Boden entstehen konnte) ist mittlerwei­le eine Sammlung, für die das Prädikat „hochkaräti­g“nicht fehl am Platz ist. Nämliches gilt für das Admon-

Stift Admont. Bis 26. 10. stiftadmon­t.at

Grenze, Öffnung und Heimat. Schloss Seggau (Seggauberg). Bis 26. 10. seggau.com 800-jahre-graz-seckau.at

ter Museum für Gegenwarts­kunst, das sich aus einer dem Benediktin­erstift gehörenden exzellente­n Sammlung zeitgenöss­ischer Kunst bedienen kann. Als logische, aber nicht selbstvers­tändliche Weiterführ­ung der klösterlic­hen Tradition, Religion und Kultur zu verknüpfen.

Die Initialzün­dung für die Sammlung der Ql-galerie kam ebenfalls von einem für Gegenwarts­kunst offenen Priester, dem damaligen Hochschuls­eelsorger Egon Kapellari. Kirche und Avantgarde standen in der

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria