Was in der Debatteum Olympia nicht vorkam
IOC ist einmonopolist. Die kaum kontrollierte Vereinigung nach Schweizer Recht im Besitz eineskulturerbes dermenschheit behauptet Gemeinnützigkeit, gibt jedoch „Rücklagen“von einer Milliarde Franken an.
Mit dieser Gruppe von hundert Mitgliedern, darunter dubiose Personen, hat jede Gastgeberstadt einen Host City Contract abzuschließen. Dermonopolist gibt dieregeln vor. Graz und das Österreichische Olympische Komitee hätten unterschreiben müssen:
- dass in den Austragungsorten und in ihrer Nachbarschaft keineversammlungenstattfinden dürfen, die Auswirkungen auf die Spiele haben;
- dass das IOC allemedien- undurheberrechte zur Vermarktung der Spiele besitzt;
- dass die Anwendung des Arbeitsrechtes die vomioc akkreditierten Personen, die ohneweiteres einreisen dürfen, „nicht behindert“;
- dass dieolympierund „jede vom IOC kontrollierte Einrichtung“(dazu gehören die Marketingpartner) von allen direkten und indirekten Steuern freigestellt sind, vier Jahre vor und ein Jahr nach Beginn der Spiele. So lauten nur einige der problematischen Vertragsklauseln. Sie bedeuten, dass sich eine Stadt und eine Vereinigung (das ÖOC) verpflichten, wesentliche Hoheitsrechte des Staates an einen Schweizer Verein, der keineswegs vor Korruption gefeit war, abzutreten: Grenzkontrolle, Medien-, Arbeits-, Steuer- und Demonstrationsrecht. An einen Vertragspartner, der sich bislang alsmeister des Fassadenschwindels hervorgetan und etwa ökologisches Denken vorgeschoben, überall aber Sportruinen und ein Finanzdesaster hinterlassen hat, selbst aber kein Risiko übernimmt.
Die Unterzeichnung des Host City Contract mitdemioc wäre ein demokratiepolitischer Skandal.
den unbefriedigend beantworteten ökonomischen sowie organisatorischen Fragen und neben der großenwahrscheinlichkeit, dass die Bewerbung Millionen verbläst, wäre die Unterzeichnung eines derartigen Vertrages ein demokratiepolitischer Skandal.
ist Germanist, Literaturkritiker und Autor des Buches „Olympische Spiele. Eine Kulturgeschichte von 1896 bis heute“