Nach Tod von Britin geht die Angst um
Krisenstab tagt in London, nachdem eines der Giftopfer verstarb. Die Ermittlungen könnten „Monate“dauern. Warnung an Bevölkerung.
London mit. Die Behörden nahmen Ermittlungen wegen Mordverdachts auf und äußerten sich besorgt: Solange der kontaminierte Gegenstand nicht gefunden ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass weiteremenschen mit dem Gift in Kontakt kommen könnten.
Neil Basu, Leiter der britischen Terrorabwehr, riet dazu, „keine absonderlichen Gegenstände wie Nadeln, Spritzen oder unübliche Behältnisse“aufzuheben. Untersucht werde unter anderem, ob es Verbindungen zum Fall Skripal gebe, hieß es. Laut Polizei und Gesundheitsbehörden hätten sich Dutzende besorgte Menschen bei den Behörden gemeldet und seien untersucht worden. Bei niemandem sei bislang eine Kontaminierung mit Nowitschok festgestellt worden.
Polizei und Sicherheitskräfte täten nun ihr Bestes zur Aufklärung des beunruhigenden Vorfalls, sagte Premierministerin May. Etwa hundert Anti-terrorSpezialisten sind mit den Ermittlungen befasst, die nach Polizeiangaben „Wochen undmonate“dauern könnten.
Der Vorfall ereignete sich in Amesbury unweit von Salisbury, wo im März mit demselben Kampfstoff ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war. Beide überlebten. Wie Sturgess und Rowly wurden auch die Skripals im Salisbury District Hospital behandelt. Der vergiftete Lebensgefährte destodesopfers befindet sich indes weiter in einem kritischen Zustand, wie ein Polizeisprecher dazu sagte.
London spricht weiter von Aktionen der russischen Regierung“, die „bewusst oder zufällig“britische Bürger in Gefahr brächten. Die britische Polizei solle die „dreckigen politischen Spiele mancher Kräfte in London“nicht mitmachen und „endlich“mit Russland zusammenarbeiten, konterte Moskau.