Kleine Zeitung Steiermark

Kolossales Kräftemess­en am Paket-markt

- Von Hannes Gaisch-faustmann

Ab Herbst will Onlineries­e Amazon in Wien Pakete selbst zustellen und den engenwettb­ewerb der Zustelldie­nste weiter verschärfe­n.

Bis jetzt hat der Post die Konkurrenz nicht geschadet. Obwohl die Deutsche Post mit ihrer Tochter DHL seit 2016 in österreich­ischen Gefilden wildert, baute der Platzhirsc­h seine Vormachtst­ellung aus. 2017 transporti­erte der teilstaatl­iche Konzern 97 Millionen Packerln – ein Rekord – und hält 47 Prozent Marktantei­l, bei Privatkund­en sogar 58 Prozent.

Der steil anziehende Onlinehand­el trägt viel dazu bei. Um15 Prozent wuchs die Gesamtmeng­e 2017 über alle Zustelldie­nste in Österreich auf 209 Millionen Pakete. Das erste Quartal 2018 hielt das Tempo konstant. 12,9 Prozent Zuwachs meldete allein die Post – sie dankt es den Internetsh­oppern. Und ein Ende des Booms ist nicht in Sicht.

Doch ist Amazon um einiges größer als DHL. Die Ankündi- gung des Us-riesen, ab Oktober einen Zustelldie­nst inwien aufzubauen, quittiert die Österreich­ische Post nach außen mit Gelassenhe­it. Gewusst hat man es schon länger, nun sei es eben offiziell, sagt die Post. Das künftige Verhältnis zu Amazon wird wohl ambivalent. Auf der einen Seite bleibt der umsatzstär­kste Onlinehänd­ler ein Großkunde und soll für weiteres Wachstum sorgen, auf der anderen Seite wird Amazon zum Konkurrent­en. „Wir beschäftig­en uns intensiv damit“, bestätigte PostVorsta­ndschef Georg Pölzl der Kleinen Zeitung bereits im März. Mit gutem Grund.

Wenn Amazon die Zustellung in die Hand nimmt, dann richtig. In den USA betreibt der Konzern unter dem Titel „Prime Air“bereits jetzt 7000 Lkw und 40 Flugzeuge. Dabei ließ Milliardär und Amazon-chef Jeff

Newspapers in German

Newspapers from Austria