Kleine Zeitung Steiermark

Punk-attitüde

- Von Nina Müller

Stilikone, Soulstimme und queere SzeneHeldi­n: Beth Ditto tritt am 19. Juli in Graz auf. Und hat mit uns über die Homo-ehe, das Amerika Trumps und ihr Leinwandde­büt gesprochen.

Die über allem stehende Soulstimme, die rohe Energie ohne Rücksicht auf Flüssigkei­tsverluste, die Präsenz einer Sängerin, dieman nicht übersehen und überhören kann. Und ja, auch das Selbstbewu­sstsein, sich als HundertKil­o-plus-frau in Unterwäsch­e auf der Bühneambod­en zu wälzen: Wer das Glück hat, Beth Ditto bei frühen Auftritten Mitte der Nullerjahr­e mit ihrer Punk-band Gossip live erlebt zu haben, sieht sie wohl in einem anderen Licht, die glamouröse Soul-disco-queen und Fashion-ikone, die man auch von Auftritten in deutschen TVShows oder aus der ZalandoWer­bung heute kennt.

Die Soul-punk-band, mit der Ditto 2009 den internatio­nalen Durchbruch geschafft hat („Heavy Cross“hielt sich 96 Wochen lang in den deutschen Charts), war ein Projekt, mit dem sich drei Freunde von ihrer Vergangenh­eit freispielt­en: weg aus einer eng(stirnig)en Kleinstadt in Arkansas, hinein in die bunte, weltoffene Punkszene von Olympia, Washington. Ihrewurzel­n bleiben Ditto, die mittlerwei­le in Portland, der liberalste­n Us-stadt überhaupt, lebt, wichtig: „Ich komme nach wie vor regelmäßig nach Hause, weil meine fabelhafte Familie hierwohnt“, erzählt sie im Kleine-zeitung-interview. Nachsatz: „Aber es ist immer noch genauso deprimiere­nd wie da-

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