Ärzte retten Nasenspitze nach Hundebiss
61-Jährige wurde von ihrem Terrier attackiert. Im LKH Graz wurde die Nasenspitze wieder angenäht. Dem Hund hat die Frau verziehen.
Sie habe nicht auf die Signale geachtet, gibt sich die Steirerin selbst die Schuld: „Auch wenn es der Hund noch nie getan hat, kann er in einer bestimmten Situation zuschnappen.“
Bei der Fellpflege hatte ihr kleiner Terrier der Frau die Nasenspitze abgebissen. Der Ehemann der Steierin rief sofort die Rettung. Die kam schnell und brachte die Verletzte unmittelbar nach der Attacke per Hubschrauber ins Grazer LKH-UNIversitätsklinikum. „Das abgetrennte Nasenspitzerl kam parallel dazu mit dem Rettungsauto nach“, teilte das Spital mit.
Eine komplizierte Operation nahm ihren Lauf. Für die Chirurgen der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie war es Feinarbeit. Die Suche nach geeigneten Blutgefäßen für die Durchblutung sei wie die Suche „nach der Nadel im Heuhaufen“gewesen.
„Damit die angenähte Nasenspitze wieder richtig durchblutet wird, braucht es intakte Gefäße. Und diese sind wiederum bei einem derartig kleinen Amputat nicht leicht zu finden“, erklärt Chirurg Raimund Winter. Glücklicherweise sei die Suche erfolgreich gewesen, sodass man eine Arterie und eine Vene mit vier Stichen zusammennähen konnte und damit die Durchblutung der Nasenspitze wieder gewährleistet war.
„Da die Nähte für diese Gefäße aber dünner als ein Haar sind, haben wir alles unter dem Mikroskop gemacht. Wären die Gefäße nur ein kleinwenig dünner gewesen, hätten wir sie nicht mehr verbinden können“, sagt Winter. Doch die Ärzte schafften die Fingerspitzenarbeit an dernasenspitze. Die Patientin konnte das Spital mittlerweile wieder verlassen. Sie ist sehr dankbar: „Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass ich so viel Glück im Unglück hatte. Für mich sind die Ärzte wirkliche Koryphäen.“
Ihrem kleinen Liebling hat die Hundehalterin längst verziehen. Sie will deshalb auch ihren Namen nicht in der Zeitung le-