Der Karatemeister in der Brexit-arena
Brexit-chefunterhändler Dominic Raab soll die EU beruhigen.
Die
neuen Brexit-pläne der britischen Regierung sollen die Bedenken der EU zerstreuen. Das hofft zumindest Theresamays neuer Chefunterhändler Dominic Raab. Nächste Woche werde er nach Brüssel reisen.
Mays Brexit-plan hattezumrücktritt des bisherigen Brexit-ministers David Davis und des Außenministers Boris Johnson geführt, die eine härtere Gangart gegenüber der EU fordern. Vielleicht ist Dominic Raab als Karateka ihnen gegenüber im Vorteil, weil diese asiatische Kampfsportart nicht nur mit körperlichem Training zu tun hat. Ein wesentlicher Satz im Karate lautet: „Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie mannicht verliert.“Der Sohn eines tschechisch-jüdischen Flüchtlings studierte in Oxford und Cambridge Jus, war dort auch im Karate-team und schaffte es dabei sogar zum lokalen Champ. Der Experte für internationales Recht trat 2000 in den diplomatischen Dienst und arbeitete unter anderem in der britischen Botschaft in Den Haag. 2006wechselte dertory in die Politik und arbeitete für David Davis, jenen Mann, den er nun im Brexit-ministerium ersetzt. Der 44jährige Raab ist mit einer brasilianischen It-spezialistin verheiratet, mit der er zwei Kinder hat. Die Familie lebt in Thames Ditton, rund 20 Kilometer südwestlich des Londoner Zentrums.
Vor einigen Jahren erregte Raab mit einem Artikelaufsehen, indemer über die „Diskriminierung von Männern“schrieb. Er forderte damals, die „feministische Bigotterie“müsse ein Ende haben. In der britischen Tageszeitung „The Guardian“stand dieser Tage, vor Raab solle man sich hüten, er sei ein „gefährlicher, antifeministischer Ideologe.“