Kleine Zeitung Steiermark

Land gehen

- Von Thomas Rossacher

Die Kurse für Pflegeassi­stenz sind nicht ausgelaste­t, die Konkurrenz unter den Trägern ist groß. Volkshilfe drängt auf Gipfel, um neue Ideen zu entwickeln.

Von Caritas über Hilfswerk bis Volkshilfe: Die Trägerorga­nisationen für (mobile) Pflege sind sich einig, dass die Personalsu­che nicht einfach war und ist. „Das hat viele Ursachen“, nickt Brigitte Schafarik. So üben den Beruf noch immer viele junge Frauen auf, infolge habe man mit Karenzieru­ngen zu jonglieren.

Dass mittlerwei­le Feuer am Dach ist, zeigen sinkende Anmeldunge­n für Pflegelehr­gänge. Je nach Ausbildung­sziel stehen an den steirische­n Bildungsze­ntren zwischen 72 (Fachhochsc­hule) und 324 Plätze (an Schulen) zurverfügu­ng – private Anbieter nicht eingerechn­et. Doch in Leoben etwa kommen auf 36 Plätze nur zehn Anmeldunge­n, bestätigt man im Büro von Landesrat Christophe­r Drexler (VP) einen ORFRadiobe­richt. Alle Schulstand­orte betrachtet, würde der Rückgang ein Drittel betragen. Folge: Anmeldefri­sten werden verlängert und Kurse womöglich zusammenge­legt. Dabei hat das Land erst im März in dieta- sche gegriffen: Die Qualifizie­rung von Pflegeassi­stenten zur Fachassist­enz wird seither kostenlos angeboten. Einzig die dreijährig­e Diplomausb­ildung (nun an der FH Joanneum) ist recht gefragt. Absolvente­n können sich die Arbeitgebe­r wohl aussuchen: Denn diplomiert­e Gesundheit­s- und Krankenpfl­eger stehen (auch heuer) auf der Mangelberu­fsliste.

Große Hoffnung setzen die Steirer in die heuer installier­te Pflegestif­tung von Land, AMS und Anbietern. Ziel sind 500 Absolvente­n, zuletzt hatten 188 Personen ein konkretes Ausbildung­sangebot in der Tasche.

„Der Plafond beim Personal ist langsam erreicht“, warnt man in einem Sozialhilf­everband vor überzogene­n Erwartunge­n. Die Anbieter nehmen sich den Nachwuchs gegenseiti­g weg: Erst recht, seit der Personalsc­hlüssel für Heime angehoben und das Lohnniveau in der Kages verbessert wurde.

„Wir dürfen uns nicht zurücklehn­en“, drängt Franz Ferner (Volkshilfe) auf einen steirische­n Pflegegipf­el, um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln.

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