Land gehen
Die Kurse für Pflegeassistenz sind nicht ausgelastet, die Konkurrenz unter den Trägern ist groß. Volkshilfe drängt auf Gipfel, um neue Ideen zu entwickeln.
Von Caritas über Hilfswerk bis Volkshilfe: Die Trägerorganisationen für (mobile) Pflege sind sich einig, dass die Personalsuche nicht einfach war und ist. „Das hat viele Ursachen“, nickt Brigitte Schafarik. So üben den Beruf noch immer viele junge Frauen auf, infolge habe man mit Karenzierungen zu jonglieren.
Dass mittlerweile Feuer am Dach ist, zeigen sinkende Anmeldungen für Pflegelehrgänge. Je nach Ausbildungsziel stehen an den steirischen Bildungszentren zwischen 72 (Fachhochschule) und 324 Plätze (an Schulen) zurverfügung – private Anbieter nicht eingerechnet. Doch in Leoben etwa kommen auf 36 Plätze nur zehn Anmeldungen, bestätigt man im Büro von Landesrat Christopher Drexler (VP) einen ORFRadiobericht. Alle Schulstandorte betrachtet, würde der Rückgang ein Drittel betragen. Folge: Anmeldefristen werden verlängert und Kurse womöglich zusammengelegt. Dabei hat das Land erst im März in dieta- sche gegriffen: Die Qualifizierung von Pflegeassistenten zur Fachassistenz wird seither kostenlos angeboten. Einzig die dreijährige Diplomausbildung (nun an der FH Joanneum) ist recht gefragt. Absolventen können sich die Arbeitgeber wohl aussuchen: Denn diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger stehen (auch heuer) auf der Mangelberufsliste.
Große Hoffnung setzen die Steirer in die heuer installierte Pflegestiftung von Land, AMS und Anbietern. Ziel sind 500 Absolventen, zuletzt hatten 188 Personen ein konkretes Ausbildungsangebot in der Tasche.
„Der Plafond beim Personal ist langsam erreicht“, warnt man in einem Sozialhilfeverband vor überzogenen Erwartungen. Die Anbieter nehmen sich den Nachwuchs gegenseitig weg: Erst recht, seit der Personalschlüssel für Heime angehoben und das Lohnniveau in der Kages verbessert wurde.
„Wir dürfen uns nicht zurücklehnen“, drängt Franz Ferner (Volkshilfe) auf einen steirischen Pflegegipfel, um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln.