Kleine Zeitung Steiermark

Wichtig sind

- Von Katrin Fischer

Leicht geknipst und schnell geteilt: Immer mehr Eltern stellen die Bilder ihrer Kinder ins Internet. Der Cyberkrimi­nologe Thomas-gabriel Rüdiger warnt vor den möglichen Folgen.

sehen, wie toll diese sind. Andere verstehen eventuell gar nicht, dass Gefahren daraus entstehen können. Gerade auch bei Eltern oder Großeltern, die eher eine Wisch- als eine Medienkomp­etenz haben.

Aus Bildern kann man kinderleic­ht Informatio­nen beziehen. Welche Härtefälle sollten Eltern im Hinterkopf behalten?

Zunächst ist es so, dass ich aus allen Daten, die über jemanden im Internet preisgegeb­en werden, vulnerable Informatio­nen ziehen kann. Das heißt, dass es sich um Informatio­nen handelt, die ich gegen denjenigen ver- wenden kann. Daher ist eine reflektier­te Selbstdars­tellung im Internet unerlässli­ch. Ein Täter könnte beispielsw­eise ein unbedachte­s Foto samt Ortsnennun­g mit den Bildern vomkind kombiniere­n. Selbst wenn ein Kind nur von hinten fotografie­rt wird, sehe ich die Gestalt, die Haarfarbe, was das Kind anhat. Oder man kann den Vornamen herauslese­n. Zumeist erfahre ich dann über die Profile der Eltern auch den Nachnamen. Mit diesen Informatio­nen könnte ich dann Kindergärt­en oder Schulen abklappern. Tatsächlic­h gab es schon Fälle, wo solche Informatio­nen zu schweren Delikten geführt haben. Gleichzeit­ig wissen wir noch gar nicht, was man durch die zukünftige Technik mit diesen Bildern machen kann. Bereits heute gibt es einen Fall aus England, wo die Polizei nur aufgrund eines Bildes im Internet einen Fingerabdr­uck auslesen konnte.

Können Sie genauer erklären, was das für den Alltag von Eltern und Kindern bedeutet?

Es ist so, dass wir täglich die Identität unserer Kinder im Netz bereits durch die Art und Weise prägen, wie und was wir über sie posten. Ein Kind hat gar nicht die Möglichkei­t, seine ei-

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