Das ganze Interview auf
schimpft, dabei war er immer getrieben vom Versuch, das Menschliche möglichst unverfälscht darzustellen. Seine Ehrlichkeit grenzte ans Schonungslose, seine Autobiografie liest sich mitunter wie eine Anklage, auch gegen sich selbst.
Trotz all des Pessimismus und der Verwirrung, die Bergmans Figuren verstrahlt haben, immer wieder finden sich bei ihm Momente seltener Schönheit und der Hoffnung. Am be- Der Film war der Grund, warum ich Filmregisseurin wurde. 1960 ging ich nach Paris, weil ich in Deutschland am Ersticken war. Freunde zerrten mich ins Kino. Ich sah App Kleine-zeitung- „Das siebente kleinezeitung.at/ Siegel“, und da kino erwachte in mir der Wunsch, so was auch machen zu können.
VIENNAREPORT, KK eindruckendsten gelang es ihm, Licht ins Dunkel des Daseins zu bringen in seiner Verfilmung der „Zauberflöte“1975. Niemand hat je die Musik desmenschenfreundesmozart klüger in Szene gesetzt als er in diesem kindertauglichen Film.
1997, zehn Jahre vor seinem Tod, erhielt Bergman eine nur einmal vergebene „Palme der Palmen“, um den „Größten“zu würdigen. Dem muss man nicht mehr viel hinzufügen.
Er hat Sie und Ihren Mann Volker Schlöndorff einmal besucht.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir, dass Bergman mehr als eine Stunde blieb und die ganze Zeit über unsere Hände gehalten hat. Das hat er wohl oft gemacht, zum Beispiel, wenn er seinen Schauspielern etwas erklärt hat.
Warum waren ihm körperliche Kontakte so wichtig?
Vielleicht, weil er von Dämonen geplagt war. Er hat Gaby Dohm bei den Dreh-
Er hat neun Kinder gehabt. Zu seinem 60er versammelte er sie alle und ihre Mütter um sich. Auch bei dieser Gelegenheit schwärmte er von seinen Schauspielern und erklärte, er würde sie vermissen. Da platzte es aus Linn, seiner Tochter mit Liv Ullmann, heraus: „Warum sagst du das nicht auch über deine Kinder und Enkelkinder?“Er antwortete trocken: „Weil es nicht so ist.“
Kränze und Buketts waren nicht erlaubt, auch keine Politiker und Prominenz.
Luigi Heinrich