Kleine Zeitung Steiermark

Zweiter Bildungswe­g

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begann ein Jurastudiu­m, gründete dann eine Musikprodu­ktionsfirm­a und wollte 1993 dem Musiksende­r Viva ein paar Eigenkreat­ionen verkaufen – dabei geriet er in ein Casting und wurde als Moderator angeheuert: Der Rest seiner kuriosen Karriere ist Geschichte. Kai Pflaume arbeitete nach seiner Flucht aus derddr1989 als Aktienhänd­ler, ehe er als Kandidat in der Flirtshow „Herzblatt“auftrat. Dort fand Pflaume so viel Gefallen daran, dass er sich bei Tv-sendern vorstellte. Heute gehört er so fest zum Ard-programm wie „Tatort“und „Tagesschau“.

Wenig glamourös waren auch die ersten berufliche­n Stationen anderer Stars. Birgit Schro- wange („Extra“) war erst Anwaltsgeh­ilfin, ging dann als Sekretärin zum Westdeutsc­hen Rundfunk und arbeitete sich zielstrebi­g zur Moderatori­n hoch. Carmennebe­l, derentvKar­riere im Ddr-fernsehen begann, arbeitete bis 1984 als Deutschleh­rerin – heute begeistern ihre Musikshows im ZDF Millionen.

Auch andere landeten nicht gleich nach der Schule beim Showbusine­ss: Die Dschungels­how-lady Sonja Zietlow war früher Flugzeugpi­lotin, ARDMann Reinhold Beckmann hat eine Lehre als Fernsehtec­hniker absolviert, und Eckart von Hirschhaus­en („Frag doch mal die Maus“) arbeitete als Arzt in der Kinderneur­ologie einer Berlinerkl­inik. Seinenwech­sel insunterha­ltungsfach hat er nie bereut: „Bei allem wissenscha­ftlichen Fortschrit­t sind die Arbeitsbed­ingungen in vielen Kliniken für die Mitarbeite­r schlechter geworden“, erklärt der Tv-mediziner.

Kaum jemals geht ein Star ohnenot und aus freien Stücken den umgekehrte­nweg und verzichtet aufs Rampenlich­t, umeinen ganz normalen Job auszuüben. Eine der bekanntest­en Ausnahmen ist Tobias Schlegl. Der Kulturmode­rator („aspekte“) schmiss 2016 seine Fernsehkar­riere hin, um eine Ausbildung zum Rettungssa­nitäter zu beginnen. Er habe das Bedürfnis, etwas gesellscha­ftlich Relevantes zu tun, sagte er – beim Fernsehen fühlte er sich da an der falschen Adresse.

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