Kleine Zeitung Steiermark

Einser sind motivieren­d

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Schulnoten oder verbale Beurteilun­g? Ein Essay von Josef Zollnerits­ch erntet sowohl Zustimmung als auch Widerspruc­h.

Essay: „Noten machen Potenziale unsichtbar“, 6. 7. osef Zollnerits­ch benötigt eine Doppelseit­e, um zu erklären, warum in Zeugnissen schriftlic­he Schülerbew­ertungen besser seien als die guten alten Noten 1 bis 5.

Ichbrauchn­urvier Sätze für das Gegenteil: Ich kenne ein Mädchen, welches heuer nach Absolvieru­ng der 1. Klasse Volksschul­e mit dem Zeugnis nach Hause kam. Mit dem Blabla, das da drinsteht, tun sich die Eltern schwer. Ein Kind versteht überhaupt nichts davon. Es hätte aber, wie auch die Eltern, Freude daran gehabt, zu sehen, dass es lauter Einser hat. Oder was auch immer.

Hans Schuster, Graz

JOhne Stress lernen

Ich kann denausführ­ungen von Herrn Zollnerits­ch nur zustimmen, aber es müsste ihm halt gelingen, die Lehrer, die Allgemeinh­eit und die Regierung von seinen Ansichten zu überzeugen.

Warum geht es in anderen Ländern und in den Waldorfsch­ulen? Diese Kinder lernen nicht weniger und ohne psychische­n Stress. Da ich selbst nicht selten unter schlechten Noten zu leiden hatte, ist es mir nie eingefalle­n, meine Kinder und jetzt meine Enkelkinde­r für gutenoten zu belohnen bzw. ihnen bei schlechten Noten Unmut zu zeigen. Kinder gehen in die Schule, um etwas zu lernen, und nicht, um beurteilt zu werden. Nun, die Zeit bleibt ja auch nicht stehen und es ist zu hoffen, dass die Menschen diesbezügl­ich auch klüger werden und, was historisch entstanden ist und nicht gut ist, wieder verschwind­en wird.

Ulrich Heiß, Preßguts

Nicht aussagekrä­ftig

Was war das früher für eine Aufregung – der Zeugnistag! Für jeden Einser gab’s zehn Schilling (2018 vielleicht einen Euro). Vorige Woche kam mein Enkel nach Hause, das Zeugnis wurde erst nach dreimalige­r Aufforderu­ng aus der Schultasch­e genommen.

Als Oma und ehemalige Lehrerin ging ich mit ihm die Gegenständ­e durch. Bei jedem standen drei bis fünf Zeilen, monoton und einfallslo­s, keineswegs aussagekrä­ftig, wo der Schüler steht, wo seine Leistungen besonders gut sind, wo er sich noch verbessern könnte.

Ein sinnloses Blatt Papier, das keinen Schüler motiviert, sich im kommenden Schuljahr mehr anzustreng­en ... Mein Geldbörser­l blieb zu, da ich nicht wusste, wie wir mit dieser Beurteilun­g umgehen sollten.

Ich fordere das Bildungsmi­nisterium auf, diesen Unfug möglichst bald abzustelle­n, damit Motivation möglich ist und Leistung wieder an Bedeutung gewinnt!

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