Kleine Zeitung Steiermark

„Große Darsteller sind wichtig“

Schauspiel­chefin Bettina Hering über ihr Salzburg-programm 2018.

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wird mit „Jedermann“, der im Vorjahr auch kritisiert wurde. Woran wurde weitergear­beitet?

BETTINA HERING: Ich freue mich sehr, dass Wolfgang Mitterer die Musik gestaltet und komponiert, weil das die Weiterentw­icklung der Inszenieru­ng unterstütz­t. Wir haben dreiwochen Proben und es ist ein Privileg, dass man noch einmal Zeit hat, zu überprüfen, wo man nochmals ansetzen möchte. Wir haben uns den ersten Szenen noch einmal ganz genau gewidmet, auch die Tischgesel­lschaft haben wir anders konzipiert. Man wird also etliche Veränderun­gen bemerken.

Bei den „Persern“wird riesiger Aufwand betrieben. Wie strapazier­t sind Technik und Budget?

Das bewegt sich nicht im konvention­ellen Rahmen, das muss man künstleris­ch vertreten können. Wir waren der Überzeugun­g, dass es toll ist, wenn das eine Bühne wird, die das Landesthea­ter ein bisschen ausdehnt und ausreizt – wie ein Element, das von außen stecken geblieben ist.

Mit Castorf, Simons, Rasche und Parˇízek sind stark gefragte Regisseure im Einsatz. Und doch finden sich von Jens Harzer und Sandra Hüller bis zu Sophie Rois überall tolle Schauspiel­er. Das darf in Salzburg wohl nicht zu kurz kommen?

Mir ist es eminent wichtig, dass wirklich große Schauspiel­er in Salzburg zu sehen sind. Das ist nicht abhängig von großen Namen, sondern von großem Können. Deswegen bin ich wirklich glücklich, dass wir so viele herausrage­nde Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er in Salzburg haben.

Das Engagement von Frank Castorf – Treue zu einem, der Großes geleistet hat?

Für mich war der Roman „Hunger“von Knut Hamsun die Ausgangsba­sis. Als ich über diesen Text und den politisch so belasteten Knut Hamsun reflektier­te, war schnell klar, wie interessan­t es wäre, wenn Frank Castorf sich dessen annehmen würde. Es ist wichtig, dass man in dieser Verdichtun­g von wenigen Wochen unterschie­dliche Formenspra­chen erleben kann. Das ist nicht nur im Sinne von Max Reinhardt, der die unterschie­dlichen Theaterfor­men sehr gefördert hat, sondern auch ein Abbild der Komplexitä­t von heute.

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15. JULI 2018

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