Kleine Zeitung Steiermark

Wird weiter befragt

Heute wird Ex-finanzmini­ster Grasser weiter befragt. Ein Interview sorgt derweil für Aufregung unter den Angeklagte­n.

- Von Christina Traar Drei Verhandlun­gstage

Gut

ein halbes Jahr und 43 Sitzungsta­ge ist der Buwog-prozess rund um ExFinanzmi­nister Karl-heinz Grasser und 13 weitere Angeklagte bereits alt. Vor vier Wochen nahm der Hauptangek­lagte Grasser erstmals vor Richterin Marion Hohenecker Platz, heute – am 44. Verhandlun­gstag – wird sie seine Befragung fortsetzen.

Grasser wird Geschenkan­nahme durch Beamte, Fälschung eines Beweismitt­els sowie Bestimmung zur Untreue vorgeworfe­n. Der ehemalige Minister steht im Verdacht, bei der Privatisie­rung der Bundeswohn­ungen (Buwog) sowie bei der Einmietung der Finanz in einen Büroturm am Linzer Bahnhof Schmiergel­d kassiert zu haben. Das Geld soll über seinen Trau- zeugen und heutigen Mitangekla­gten Walter Meischberg­er an ihn geflossen sein. Grasser und Meischberg­er bestreiten das beide vehement, für die Angeklagte­n gilt die Unschuldsv­ermutung. Im Falle einer Verurteilu­ng würden dem einstigen Spitzenpol­itiker Grasser bis zu zehn Jahre Haft drohen.

sind für diese Woche angesetzt. Der nächste folgt am 1. August, bevor der Prozess in eine Mini-sommerpaus­e geht. Am 18. September wird weiterverh­andelt.

Für Gesprächss­toff unter den Angeklagte­n dürfte heute vor allem ein Interview mit der ehemaligen Grünen-abgeordnet­en Gabriela Moser sorgen. Im Gespräch mit der APA äußerte sich Moser, die mit ihrer Sachverhal­tsdarstel- lung im Jahr 2009 die Untersuchu­ng der BuwogPriva­tisierung ins Rollen gebracht hatte, wenig begeistert von der bisherigen Vorstellun­g der Angeklagte­n. „Sie ufern aus und verstricke­n sich inwiderspr­üche, sie versuchen uns ein X für ein U vorzumache­n.“Die einzig „positive Überraschu­ng“sei das Teilgestän­dnis von Ex-lobbyist Peter Hochegger gewesen. Dieses halte Moser für glaubwürdi­g, sonst „würde er sich ja unnötig selbst belasten“. Hochegger hatte Grasser zu Beginn des Prozesses massiv belastet und damit die Annahmen der Staatsanwa­ltschaft bestätigt.

Grasser selbst bestreitet bisher, in beiden Fällen finanziell profitiert zu haben. Die Richterin wird ihn dazu auch heuteweite­r ausführlic­h befragen.

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