Sie hält selbst die Giganten in Schach
Die Eu-kommissarin setztweltkonzernen wie etwa Google hart zu.
Die
Indizien sprechen dafür, dass heute in Brüssel im zweiten von drei Wettbewerbsverfahren gegen Google die Entscheidung bekannt gegeben wird. Im ersten Verfahren fasste der Us-riese eine Rekordstrafe von
2,4 Milliarden Euro aus, jetzt könnte die Strafe noch saftiger ausfallen.
Dass es überhaupt soweit kommt, ist der Arbeit der Eu-kommissarin Margrethe Vestager zuzuschreiben. Die gerade eben 50 gewordene Dänin hat sich als Wettbewerbskommissarin schon mit nahezu allen „Global Players“angelegt, und das mit Erfolg. Sie führte Verfahren gegen Amazon, Starbucks, Gazprom, VW, Fiat oder Volvo, ließ Facebook im Zuge derwhatsapp-übernahme 110 Millionen Euro zahlen und sie war es auch, die Apple zu 13 Milliarden Euro Nachzahlungen verdonnerte. Auch die Übernahme vommonsanto durch Bayer lief unter ihren wachsamen Augen. Berichtet wird, dass Vestager grundsätzlich nicht mit Lobbyisten spricht, sondern nur direkt mit dem jeweiligen Vorstandsvorsitzenden.
Die Pastorentochter, verheiratet und Mutter von drei Töchtern, machte als linksliberale Politikerin (Det Radikale Venstre) schon in ihrer Heimat Dänemark in vielen Funktionen von sich reden. Etwa, als sie als Bildungsministerin auch für das Kirchenministerium zuständigwar, aber ihre ältestetochter nicht taufen ließ – mit dem Hinweis, diese solle darüber selbst einmal entscheiden. Späterwar sie auch noch Parteivorsitzende, Wirtschafts- und Innenministerin sowie stellvertretende Regierungschefin. Seit 2014 ist sie in der Kommission – und steht inzwischen ganz oben auf der Liste der möglichen Juncker-nachfolger für das Amt des Präsidenten.