Kleine Zeitung Steiermark

Länder bilden Front gegen Regierung

- Von Georg Renner

Kindergärt­en, Zusatzlehr­er, Pflegeregr­ess: Die Länder sind irritiert – und fordern mehr Geld.

Bisher haben sich die Bundesländ­er, zumindest die Övp-regierten, weitgehend gut mit der Bundesregi­erung verstanden – in den letzten Tagen sind aber gleich mehrere Fronten aufgebroch­en, an denen Bund und Länder auf Konfrontat­ionskurs gehen.

1.

In den vergangene­n Jahren hat der Bund den Ländern Jahr für Jahr 140 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, zusammenge­setzt aus 70 Millionen für das verpflicht­ende Kindergart­enjahr, 20 für sprachlich­e Frühförder­ung sowie rund 50 für den Ausbau der Kinderbetr­euung.

Familienmi­nisterin Juliane Bogner-strauß will diese einzelnenp­osten nun zu einem zusammenfa­ssen – der 30 Millionen Euro geringer ausfallen, aber auf fünf Jahre fixiert werden soll. Bogner-strauß argumentie­rt, bei den über Dreijährig­en sei die Betreuung mit 95 Prozent Abdeckung bereits gut genug ausgebaut – und künftig dürften die Länder selbst entscheide­n, wofür sie das Geld in der Kinderbetr­euung einsetzen wollen, statt durch einzelne 15a-vereinbaru­ngen gebunden zu sein.

Die Länder protestier­en, das Geld werde dringend benötigt – vor allem, wo die Koalition nun die Zwölf-stunden-arbeit erleichter­t habe. Außerdem stößt ihnen sauer auf, dass der Bundeszusc­huss mit dem ebenfalls geplanten Kopftuchve­rbot in Kindergärt­en verbunden sein soll: „Politik auf Augenhöhe sieht anders aus“, befindet etwa Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Auch aus Salzburg gebe es „keine Zustimmung“für den Vorschlag der Bundesregi­erung, heißt es nach der jüngsten Verhandlun­gsrunde – bis Ende Juli wollen sich die Länder unter der Führung des Burgenland­s, das derzeit den Vorsitz in der Lan- deshauptle­utekonfere­nz hat, auf eine Position einigen.

2.

Grundsätzl­ich vereinbare­n die Länder jährlich mitdembild­ungsminist­erium, wie viele Lehrer sie an Volks-, Neuen Mittel- und Sonderschu­len einsetzen dürfen, und bekommen dafür deren Gehalt vom Bund überwiesen. Stellt ein Land mehr Lehrer an als vereinbart, übernimmt der Bund trotzdem einen Teil. Bis-

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„Übermütig“kommt die Regierung Günther Platter vor „Politik auf Augenhöhe sieht anders aus“: Stelzer
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