Kleine Zeitung Steiermark

Starkes Signal für den freien Handel

- Von Roman Vilgut

Europa und Japan rücken wirtschaft­lich enger zusammen. Ein Freihandel­sabkommen verbindet bald die Wirtschaft­sräume. 99 Prozent der Zölle fallen weg.

Es ist einer der bedeutends­ten Verträge, die seitens der EU je ausgehande­lt wurden: Jefta, das Freihandel­sabkommen mit Japan. Gemeinsam stehen die beiden Blöcke für ein Fünftel der Weltwirtsc­haft. Die Unterzeich­nung durch Eu-ratspräsid­ent Donald Tusk, Kommission­spräsident Jean-claude Juncker und Japans Premiermin­ister Shinzo Abe ist auch als Zeichen gegen die Handelspol­itik von US-PRÄsident Donald Trump zu werten. Dieser hattpp, das Abkommen mit den Pazifiksta­aten, darunter Japan, gekündigt und bezeichnet­e die EU zuletzt als „Feind“. Jetzt rücken eben Japan und die EU enger zusammen. Im Herbst muss noch das EUParlamen­t dem Jefta-vertrag zustimmen. Dochworum geht’s in dem Abkommen eigentlich? Zölle: Hauptziel ist der Abbau von Einfuhrgeb­ühren, die zu 99 Prozent fallen werden. Für Japan wichtig: Binnen fünf Jahren werden Zölle auf Autoexport­e in die EU fallen. Der EU als weltweit größtem Käseexport­eur war der Wegfall des 29,8Prozent-aufschlags auf Hartkäse wichtig.

Nicht-tarifliche Hemmnisse: Die Zölle sind nicht die einzige Handelsbes­chränkung. Japan als größter Holzimport­eur beendet die Diskrimini­erung von Eu-firmen in dem Bereich. Außerdem wurde die Zusammenar­beit bei Regulierun­gen vereinbart. Wobei betont wird, dass das „Right to Regulate“, das Recht, Regeln zu erlassen, nicht eingeschrä­nkt wird. Landwirtsc­haft: Hier fallen für 85 Prozent der Exporte die Zölle. 200 geografisc­he Bezeichnun­gen sind nun auch in Japan geschützt, darunter Tiroler Speck, Steirische­r Kren und Steirische­s Kürbiskern­öl. Die EU erwartet, dass die Exporte von verarbeite­ten Lebensmitt­eln wie Fleisch- und Milchprodu­kten nach Japan umbis zu 180 Prozent zunehmen werden. Investoren­schutz: Beim Thema der Schiedsger­ichte für Investoren gab es keine Einigung. Deshalb wurde derteil ausdem Jefta-abkommen genommen. Hier soll ein eigener Vertrag ausgehande­lt werden.

Kritik: Die Öffnung für landwirtsc­haftliche Produkte wird in Japan kritisiert. Japans Landwirtsc­haft ist, ähnlich wie die österreich­ische, eher kleinbäuer­lich strukturie­rt. Angesichts der

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