Wetterfrosch mit Alkoholproblem
Drehbesuch bei Ö 3: Hoch- und Tiefgebiete prägen neue Orf-serie.
Sanfte
Brisen, unbeständige Nächte und sich anbahnende Kaltfronten – die Welt einer Wetterredaktion ist ein stetes Pendeln zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten. In der neuen Orf-serie „Walking on Sunshine“beschreiben diese Floskeln nicht nur das meteorologische, sondern auch das emotionale Chaos. Bis Anfang August entstehen derzeit zehn Folgen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland unter der Regie von Andreas Kopriva (u. a. „Schnell ermittelt“).
Der Ausgangspunkt klingt vielversprechend: Der ehemalige „Zib“-anchorman Otto Cerny-hohenburg (Robert Palfrader) wird wegen seines Alkoholproblems in die Wetterredaktion des Tv-senders zwangsversetzt. „Er ist ein Egomane bis zum Gehtnichtmehr“, ORF sagt dieser über seine Figur. Sehr zum Leidwesen der Experten im Team und der machtbewussten Abteilungsleiterin Tilia Konstantin (Proschat Madani), die auf engagierte, teamfähige Nachwuchskräfte im Team wie Lukas (Aaron Karl) und Moderatorin Sophie (Miriam Fussenegger) setzt.
Zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten sollen an diesem Sendeplatz auf ORF eins ab 2019 auch Intrigen, Eifersüchteleien, Liebeleien und das eine oder andere Machtspiel auftreten. „Es hat Humor und etwas Komödiantisches“, sagt Miriam Fussenegger am Set im Ö-3-studio. Die Schauspielerinwar dafür zu Recherchezwecken auch in der echten Orf-wetterredaktion zu Gast. Ein echter Moderatorenjob wäre nichts für sie, anders als mit diversen Rollen für Film und Fernsehen wäre sie dort als Person ungeschützt.
Aaron Karl findet, die Serie habe etwas „Erfrischendes“an sich, weil sie sich einer horizontalen Erzählweise bediene und „es einmal nicht um Mord geht“. Der Sohn von Fritz Karl bezeichnet sich, im Gegensatz zu seinem Vater, einem „Vollblutschauspieler“, nur als „Schauspieler“– und als „pragmatisch“. Julia Schafferhofer