Kleine Zeitung Steiermark

Jetzt sucht Google nach Auswegen

- Von Andreas Lieb, Brüssel, und Markus Zottler

Die EU brummt Us-konzern eine Rekordstra­fe von 4,34 Milliarden Euro auf und setzt 90 Tage Frist.

Auf der Rechnung, die EUWettbewe­rbskommiss­arin Margrethe Vestager gestern dem Internet-riesen Google präsentier­t, steht der Betrag von 4.342.865.000 Euro. Wie man denn dazu komme, wird sie gefragt. Antwort: „Oh, da gibt es ein Tool, wir geben die Parameter ein, etwa Dauer der Vorfälle, eine Bewertung der Schwere, Umsatz aus Dienstleis­tungen und so weiter – und dann steht das da.“

So einfach ist es und doch so komplizier­t. Schon im vergangene­n Jahr hat Google eine Rekordstra­fe bekommen; 2,4 Milliarden Euro wegen Marktmissb­rauchs bei Preisvergl­eichen. Diesmal stieß den Brüsseler Wettbewerb­swächtern die Marktdomin­anz beim GoogleBetr­iebssystem Android sauer auf. 80 Prozent aller Smartphone­s und Tablets in Europa nutzen das System, Apples IOS ist der einzige wahrnehmba­re Konkurrent. Die damit verbundene­n Einschränk­ungen für Hersteller und in der Folge für die Konsumente­n seien nicht tolerierba­r, sagt Vestager: „Das mobile Internet macht die Hälfte des weltweiten Internetve­rkehrs aus, das Leben von Millionen Europäern wurde dadurch verändert. Die Praktiken von Google haben Wettbewerb­ern die Möglichkei­t genommen, innovativ und konkurrenz­fähig zu sein, den Verbrauche­rn wurden die möglichen Vorteile verwehrt. Das ist nach Eu-kartellvor­schriften rechtswidr­ig.“

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