Neuerliches Unwetter lässt Unmut steigen
Zum zweiten Mal binnen einem Jahr suchten schwere Unwetter das Murtal heim. Ärger über fehlenden Hochwasserschutz.
können“, erklärt Pölstals Bürgermeister Alois Mayer. „Im Pölsgraben hat das Unwetter die Hauptwasserleitung freigelegt, da hatten wir mehr Glück als Verstand.“Bis auf eine Tiefe von 1,20 Meter gruben sich die Wassermassen, das örtliche Trinkwasserbassin mit 200.000 Liter Füllmenge hielt dem Unwetter nur knapp stand.
Bei den Anrainern ist der Unmut groß. „Ein Jahr ist vergangen, und nix ist geschehen“, sind die Oberzeiringer verärgert. Tatsächlich wurde mit der im Vorjahr konzeptionierten Verbau- ung des Zugtals noch nicht einmal begonnen. „Das scheitert in erster Linie an schwierigen Grundstücksverhandlungen“, bestätigt Mayer. Etliche Millionen sollen in die Hochwasserverbauung des Zugtals fließen, um Landes- und Bundesförderung kann man aber freilich erst dann ansuchen, wenn die Verfahren abgeschlossen sind. Enteignungen sind rechtlich theoretisch möglich, in der Praxis allerdings kompliziert. „Wir haben jeden Tag Bauchweh, sind aber machtlos“, sagt Eva Leitold, Bürgermeisterin von Kobenz. „Bis die Gelder fließen und gebaut wird, haben wir noch drei Unwetter“, zeigen sich die Anrainer verärgert.
Die Angst vor neuerlichen Unwettern ist auch in anderen Katastrophengemeinden von 2017 groß. Während in Oberwölz oder Schöder Großprojekte zum Hochwasserschutz laufen (und teils abgeschlossen sind), wurde im schwer getroffenen Kobenz erst im Mai grünes Licht für den Hochwasserverbau im Ortszentrum gegeben. 4,2 Millionen Euro fließen in das Projekt, mit dem 2019 begonnen wird. Bauzeit: zweieinhalb bis drei Jahre ...