Kleine Zeitung Steiermark

„Die Kuh ist keine Umweltsünd­erin!“

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Eine Lanze fürs Grünland als Energie-, Protein- und Sauerstoff­lieferant bricht unser Leser.

„Der verheerend­e Verzehr“, 22. 7.

Indirekt wird damit der Fleisch- und Milchkonsu­m internatio­nal wie auch österreich­weit infrage gestellt. Eines sollte dabei im Mittelpunk­t stehen: Die Weltbevölk­erung will ernährt werden, der Abfallwahn muss eingedämmt und der Gleichklan­g mit der Natur hergestell­t werden.

Mehr als 50 % der landwirtsc­haftlichen Nutzfläche Österreich­s, aber auch der Welt bestehen aus Grünland (Wiesen, Weiden und Almen). Das ist definitiv Grünland und nicht Ackerland. Das österreich­ische Grünland liefert uns permanent viel Energie, Protein, ungesättig­te Fettsäuren, Vitamine sowie Mengen- und Spurenelem­ente, die von drei Millionen Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden, Alpakas und Wildtieren genutzt werden. Rund eine Million Tonnen Proteine stammen in Österreich vom Grünland. Aus diesem grünen Rohstoff (Weide, Heu, Grassilage) machen die Tiere bei standortan­gepasster Bewirtscha­ftung (eine Kuh/ha) wertvollst­e Lebensmitt­el.

Will man künftig Großlabors für Nahrung aus Insekten, Kunstfleis­ch etc. schaffen, so glaube ich, dass uns die Evolution/schöpfung bereits derartige mittlerwei­le „mobile“Nutztiere gegeben hat, die in kleinen „Einheiten“, selbststän­dig und umweltfreu­ndlich im Kreislaufs­ystem, Lebensmitt­el in höchster Qualität bereitstel­len und Kulturland­schaft offen halten. Und gerade durch die Nutzung des Grünlandes wird die Arten-

vielfalt erhalten, eine kräftige Durchwurze­lung angeregt (Filter für Nährstoffe, Erosionssc­hutz) und viel Kohlenstof­f (der sonst in die Atmosphäre geht) imboden in Formvon Humus für einen fruchtbare­n Boden gespeicher­t. Außerdem liefert ein ha Wiese pro Vegetation­speriode den Sauersoff für 10 Personen pro Jahr. In Österreich wirtschaft­et der Grünlandba­uer noch im Einklang mit dernatur – der Druck der internatio­nalen Nahrungsmi­ttelindust­rie ist groß. Dr. Karl

Buchgraber, Aigen im Ennstal

Unflätig beschimpft

„Das Schweigenu­nddasdeo“, Leitartike­l des Chefredakt­eurs, 22. 7. Wie kann sich eine Regierung allen Ernstes proeuropäi­sch

nennen, wenn einer der beiden Partner mit jenen Kräften paktiert, die offen an der Zerstörung jenes Projektes arbeiten, dem wir eine Periode des Friedens zu verdanken haben?

Mutet es nicht unverschäm­t an, wenn die gute Zusammenar­beit mit dem Kommission­spräsident­en betont wird, während dieser gleichzeit­ig von einem prominente­n Mitglied einer Regierungs­partei in unflätigst­er Weise beschimpft wird?

Wenn ebendiese Partei an der größten Schwachste­lle der EU, dem Einstimmig­keitsprinz­ip, festhalten will, wie aufrichtig kann sie es dann mit ihrer immer wieder beteuerten Konstrukti­vität meinen?

Aber richtig, wäre die EU bewegliche­r und in Kleinig- keiten handlungsf­ähiger, ließe sie sich wohl nicht mehr so trefflich als bürokratis­cher Moloch dämonisier­en.

DI Wolfgang Brandner,

Schladming

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