Flug zumweltmeistertitel
Der Gleisdorfer Drachenfliegerwolfgang Kothgasser übertrumpfte bei derwmin Mazedonien alle.
es ist super gegangen, es war die Krönung“, sagtwolfgang Kothgasser nach der Weltmeisterschaft für Hängegleiter (Drachenflieger) in Krusˇevo in Mazedonien. Er holte nicht nur selbst in beeindruckender Manier den Weltmeistertitel für Österreich, sondern führte auch die rotweiß-rote Nationalmannschaft zum ersten Platz. Der 50-jährige Oststeirer hat da gezeigt, was man mit langer Erfahrung erreichen kann, und scherzt: „Ein bisserl hab ich die Jungen geärgert.“
Kothgasser, der in St. Ruprecht an der Raab zur Welt kam, entdeckte mit 22 Jahren den Sport, als er gebannt vom Schöckl aus einen Kollegen beobachtete, wie der sich in die Höhe schraubte. „Das war ein Wendepunkt, ich wusste, ich muss das probieren.“
Gesagt, getan. Er stieg beim Hängegleiterclub Steiermark in St. Radegund bei Graz ein, einem der bedeutendsten und besten Klubs in Österreich. Tatsächlich wurden ihm viele Kollegen dort zu Vorbildern, wie Kothgasser erzählt.
Aber der Oststeirer, der als Elektrotechniker arbeitete, fiel selbst rasch auf. „Ich war recht talentiert“, erzählt er.
beinahe wäre er diesem Sport abhandengekommen; einkollege entführte ihn 1994 zum Segelflug. Kothgasser kaufte sich ein eigenes Segelflugzeug, wurde mehrfach Staatsmeister und gewann auch international Streckenflugbewerbe.
Doch letztlich zog es ihn wieder zum Hängegleiten. Erwollte es genauer wissen: Vor zehn Jahren hängte er seinen Job an den Nagel und widmete sich hauptsächlich dem Fliegen. Zwar betreibt er PermakulturProjekte von Gleisdorf aus, aber sein zweites finanzielles Standbein ist die Fliegerei, wo er für eine deutsche Firma Drachen mitentwickelt hat. Kothgasser ist international kein Unbekannter: Mit einem Flug Schöckl–zell am See und retour verfehlte er nur um acht Kilometer denweltrekord.
Es ist die anspruchsvollere Klasse des Drachenfliegens, das Fliegen des starren Hängegleiters, wo Geschwindigkeiten bis zu 140 Stundenkilometern erreicht werden. Beim Wettbewerb selbst gilt es, vorgegebene Aufgaben möglichst schnell abzufliegen. „Es war nicht einfach in Mazedonien, denn eswar eine Mischung aus Bergen und Flachland“, erzählt Kothgasser. Doch bei seinen Flügen an den acht Wertungstagen, die bis zu sechs Stunden dauerten, war er teilweise eine halbe Stunde (!) schneller als die Konkurrenz.
die Nationenwertung dominierten die Österreicher, genau genommen die Oststeirer: Gleich drei der sechs Mitglieder des Nationalteams kommen von diesem bedeutenden Hängegleiterverein HGC Steiermark.