Viele Fragen bleiben offen
Gericht hat jetzt einmal die Fragen beantwortet, die sich strafrechtlich gestellt haben. Die nächste Instanz wird dasselbe tun.
Eine Frage kann man sich als Beobachter leicht beantworten: Ja, Extremismus ist bedrückend und abstoßend. Manchmal trägt er Jihadistenbart oder Burka, manchmal Haarschnitt anno 38 und Grinsen im Gesicht.
Etlichefragenaberbleiben offen. Zum Beispiel: Muss man sein Ego aufblasen können wie ein Ochsenfrosch, um sich als Sprachrohr einer schweigendenmehrheit zu fühlen? Oder hilft es nur? Kann diemehrheit wirklich nur schweigen oder blöde Plattitüden nachplappern?
Wie muss ein junger Mensch gestrickt sein, der sich selber für einen Patrioten hält und alle anderen nicht und dem zum Thema „Identität“hauptsächlich Daten von Schlachten und Türkenbelagerungen einfallen? Wird Infamie eigentlich erträglicher, wenn man sie mit fetzigen Parolen verkleidet wie „Integration ist eine Lüge“?
Wird diese komplizierte Welt wirklich einfacher, wenn dieweltsicht schwarz-weiß ist und das Internetvideo darüber knallbuntundinhd? Warumwird gerade in sozialen Netzwerkendieengstirnigkeitimmer größer und die größere Perspektive immer kleiner?
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