Akrobaten, die in Graz „fensterln“
Fassadenklettern, Balkonkonzerte und Zirkus: Ab heute verändert das Festival La Strada wieder Stadt und Land.
änner, die auf Regenrinnen starren. Männer, die über Balkone kraxeln oder auf Dächern Salti schlagen. Einige Bewohnerinnen und Bewohner des Grazer Messequartiers schnappten diese Woche wohl öfter einmal nach Luft, als sie sahen, wie fünf Freerunner der französischen Compagnie La Fabrique Royale ihr Wohnhaus besetzten. Und zwar vom Pool auf dem Dach über die Balkone, Gänge und Notausgangsleitern. „Zero Degre“heißt die Arbeit, die Regisseur Franklin Roulot im Rahmen des Netzwerks In Situ für das Festival La Strada, das Internationale Festival für Straßenund Figurentheater, in den letzten Jahren erarbeitet hat und nun nach Graz bringt. Die eigene Bildsprache der fünf Körperkünstler über den Dächern bezeichnet er als „nicht effizient, sondern ästhetisch und künstlerisch“. Bühnenbildner Julien Marchaisseau fasziniert das bunte, belebte Wohnviertel, in dem sowohl Pensionisten als auch Kindergartenkinder ihren Alltag verbringen, das ein inklusives Café, ein Studentenwohnheim sowie ein Fitnesscenter beinhaltet. „Es wirkt, als wären Grenzen überwunden.“
Außergewöhnliche Orte zu finden, verwahrloste Gegenden zu beleben oder einfach Wohnsiedlungen mit Musik, Theater oder Tanz zu beleben – das ist (siehe Beispiele links und rechts) nicht nur heuer eine LaStrada-spezialität.