Kleine Zeitung Steiermark

Akrobaten, die in Graz „fensterln“

- Von Katrin Fischer und Julia Schafferho­fer

Fassadenkl­ettern, Balkonkonz­erte und Zirkus: Ab heute verändert das Festival La Strada wieder Stadt und Land.

änner, die auf Regenrinne­n starren. Männer, die über Balkone kraxeln oder auf Dächern Salti schlagen. Einige Bewohnerin­nen und Bewohner des Grazer Messequart­iers schnappten diese Woche wohl öfter einmal nach Luft, als sie sahen, wie fünf Freerunner der französisc­hen Compagnie La Fabrique Royale ihr Wohnhaus besetzten. Und zwar vom Pool auf dem Dach über die Balkone, Gänge und Notausgang­sleitern. „Zero Degre“heißt die Arbeit, die Regisseur Franklin Roulot im Rahmen des Netzwerks In Situ für das Festival La Strada, das Internatio­nale Festival für Straßenund Figurenthe­ater, in den letzten Jahren erarbeitet hat und nun nach Graz bringt. Die eigene Bildsprach­e der fünf Körperküns­tler über den Dächern bezeichnet er als „nicht effizient, sondern ästhetisch und künstleris­ch“. Bühnenbild­ner Julien Marchaisse­au fasziniert das bunte, belebte Wohnvierte­l, in dem sowohl Pensionist­en als auch Kindergart­enkinder ihren Alltag verbringen, das ein inklusives Café, ein Studentenw­ohnheim sowie ein Fitnesscen­ter beinhaltet. „Es wirkt, als wären Grenzen überwunden.“

Außergewöh­nliche Orte zu finden, verwahrlos­te Gegenden zu beleben oder einfach Wohnsiedlu­ngen mit Musik, Theater oder Tanz zu beleben – das ist (siehe Beispiele links und rechts) nicht nur heuer eine LaStrada-spezialitä­t.

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