Kleine Zeitung Steiermark

Verbund schwimmt auf der Erfolgswel­le

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„Dramatisch­ewende“bei Preisen. Steiermark wird für Konzern Technik-testgebiet.

Beim

Verbund läuft es derzeit absolut rund: Im ersten Halbjahr trieben die bessere Wasserführ­ung und der steigende Strompreis den Gewinn deskonzern­sum44 Prozent auf 222 Millionen Euro in die Höhe. Für das Gesamtjahr wird zwar nicht mit einer Verdoppelu­ng gerechnet, aber mit 365 Millionen Euro, also einer Million am Tag.

Nach dem massiven Preisverfa­ll an den Strommärkt­en vor zwei Jahren geht es jetzt in die umgekehrte Richtung. Markierten 20 Euro Großhandel­spreis je Megawattst­unde 2016 einentiefp­unkt, wird er 2019 auf etwa doppelter Höhe, bei 39 Euro, erwartet. „Das wäre eine dramatisch­e Trendwende“, sagt Verbund-finanzchef Peter Kollmann bei der Präsentati­on der Zahlen in Wien. Höhere Preise hatte der Verbundkon­zern, der österreich­weit der größte Stromerzeu­ger ist, schon länger erwartet, allerdings nicht in dieser Höhe. Noch gibt esvorstand­s- chef Wolfgang Anzengrube­r zufolge keine konkreten Pläne für Preiserhöh­ungen. Die EControl rechnet österreich­weit damit, dass Strom 2019 um sieben Prozent teurer sein dürfte. „Das ist der Energietei­l, der macht von der Gesamtrech­nung aber nur ein Drittel aus, ist also fast so wie die Inflation“, schwächt Vorstand Andreas Eigenbauer ab.

Die Steiermark wird für den Verbund derzeit zum „Testgeländ­e“für neue Technologi­en. Am Kraftwerks­standort Mellach betrifft das eine große Batterie, wie sie künftig an Schnelllad­estationen für E-autos zum Einsatz kommt. Solche Speicher dienen als Puffer, weil der Ladevorgan­g enorme Energiemen­gen aus dem Netz zieht. Zudem wird das Murkraftwe­rk Rabenstein voll digitalisi­ert, was über die übliche Automatisi­erung weit hinausgeht. Das soll vor allem vorausscha­uendewartu­ng ermögliche­n. Claudia Haase

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Anzengrube­r: höhere Preise erwartet

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