Kleine Zeitung Steiermark

„Zorro“starb

- Von Josef Fröhlich und Ulrich Dunst

Polizeihun­d führte Todeskampf und verbiss sich in Gitterstäb­e der Transportb­ox, bevor er im Auto starb. Tod durch Hitze vermutet, aber noch nicht bewiesen.

Erwar wie ein Familienmi­tglied, wir weinen daheim Tag und Nacht um ihn“, steht jener Polizist noch immer unter Schock, dessen Hund „Zorro“im Privatauto qualvoll ums Leben gekommen ist. Näher gibt der 51-Jährige auf Anfrage der Kleinen Zeitung keine Auskunft: „Das dürfte ich auch gar nicht, es steht ohnehin alles im Polizeiber­icht.“

Wie berichtet, war der Diensthund­eführer der PolizeiHun­destaffel Graz privat im oststeiris­chen Ilz. Dort hat er laut Informatio­nen der Polizei am vergangene­n Donnerstag gegen 10 Uhr sein Auto an einer schattigen Stelle abgestellt; der Polizist gab an, mit dem Hund Gassi gewesen zu sein, ausreichen­d Wasser bereitgest­ellt und die hinteren Fahrzeugfe­nster aufgemacht zu haben.

Als er rund zweieinhal­b Stunden später zurückkam, war der Rüde nicht mehramlebe­n; vermutet wird ein Hitzetod. Den Spuren zufolge starb Zorro qualvoll. Der Holländisc­he Schäferhun­d dürfte verzweifel­t versucht haben, sich zu befreien: Er hat sich dabei dermaßen

Die Hitzepole

in die Gitterstäb­e seiner Transportb­ox verbissen, dass sich die Bergung des toten Hundes schwierig gestaltete. Zuvor fetzte er Teile der Autopolste­rung heraus, die er durch die Stäbe erwischte.

Zorro war ein Vorzeigehu­nd. Er spürte 2015 nach einer Bluttat in Unterstorc­ha den Täter auf, kam auf die Spur von Abgängigen und Dieben. Vonseiten der Polizei heißt es, es gebe noch keine Disziplina­rmaßnahmen gegen den Diensthund­eführer, weil die Ursache für den Tod noch nicht bewiesen sei. Das Ergebnis der Veterinärm­edizinisch­en Uni Wien soll in den nächsten Tagen vorliegen.

Die Hitzewelle hält indes an, gestern war der heißeste Tag des Jahres (siehe Infobox unten). Mittwoch und Donnerstag sind sehr gewitteran­fällig, wegen der hohen Temperatur­en können die Gewitter auch heftig ausfallen, sagt Friedrich Wölfelmaie­r von der Zamg. Neue Hitzerekor­de kann es dann wieder ab Freitag geben. Am Wochenende wird es ähnlich heiß wie gestern, die Gewitterge­fahr geht wieder leicht zurück.

Wie schütze ich Mensch und Tier vor der Hitze? Tipps auf S. 30/31 Der Dienstag war in praktisch allen Teilen des Landes der heißeste Tag des Jahres. Die steirische­n Hitzepole waren gestern Graz-straßgang (33,9 Grad), GrazUniver­sität (33,5 Grad), Bad Radkersbur­g (33,1

Grad) und Frohnleite­n (32,4 Grad).

Bemerkensw­ert: Am Dienstag hatte es in allen neun Landeshaup­tstädten mehr als 32 Grad.

Newspapers in German

Newspapers from Austria