„Man könnte auf Feiertage verzichten“
Unsere Leser haben zum „Gerichtsfall Karfreitag“einige Ideen.
„Gerichtsfall Karfreitag“, 29. 7. s ist sicher unbestritten, dass der Karfreitag für alle Christen ein großer Feiertag ist, leitet er doch die zentrale Hoffnung der Christenheit, die Auferstehung am Ostersonntag, ein. Esist nachvollziehbar, dass die Wirtschaft keine zusätzlichen christlichen Feiertage mehr verkraften kann, aber es gibt die Möglichkeit, andere Feiertage zu streichen. Die Kirchen werden ohnehin immer leerer, also könnte man auf die Montagsfeiertage (Ostern und Pfingsten) verzichten und auch Christi Himmelfahrt und Fronleichnam könnten an den entsprechenden Sonntagen gefeiert werden.
Ob mitten in der Ferien- und Urlaubszeit ein Feiertag nötig ist, wäre auch zu überlegen. Außerdem haben wir noch Mitbürger anderer Religionsgemeinschaften, welche mit diesen Feiertagen gar nichts anfangen können. Bei den vielen Urlaubswochen würden diese Tage kaum abgehen und vielleicht bräuchte man dann auch weniger Zwölf-stunden-tage. Außerdem würden die Kinder nicht so oft im Unterricht unterbrochen. Wenn alle ein wenig von ihren Forderungen abrücken, wäre dies doch zum Vorteil aller.
Martha Pesec-foltin, Liezen
EGesetzlicher Feiertag
Wenn demnächst vomeuropäischen Gerichtshof über die Zukunft der Feiertagsregelung für die evangelische Glaubensgemeinde in Österreich entschieden wird und die derzeitige Re-
gelung, nach der der Karfreitag für die evangelischen und altkatholischen Gläubigen als Feiertag gilt, offensichtlich gefährdet ist, so sollte an dieser bewährten Praxis festgehalten werden. Dies aus Respekt vor einer christlichen Minderheit im Sinne gelebter Ökumene.
Aus diesem Anlass wäre ein Vorschlag überlegenswert, diesen Feiertag für alle Österreicher als gesetzlichen Feiertag anzuerkennen. Im Gegenzug könnte der Feiertag zum 8. Dezember (Mariä Empfängnis) aufgehoben werden, da dieser ohnedies wegen der Nähe zum Weihnachtsfest einerseits und andererseits wegen des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis Marias umstritten ist.
Dr. Martin Wabl, Fürstenfeld
Nicht für Menschen da
Mein Paradies: Juliane BognerStrauss „Bella Siena“, 28. 7.
In „Mein Paradies“schwärmt Frau Ministerin Juliane BognerStrauss von ihremurlaubsparadies Toskana. Jedes Kind liebe italienisches Essen und das Meer, sagt sie. Das klingt verlockend, aber wie viele Familien mit Kindern können sich tatsächlich einen Urlaub leisten? Rund 324.000 Kinder in Österreich sind armutsgefährdet und es besteht dringend Handlungsbedarf, das zu ändern. Aber eine Regierung, die den Zwölf-stunden-tag ohne Abstimmung mit den Sozialpartnern durchpeitscht und das noch als großen Gewinn für die Arbeitnehmer darstellt, eine Regierung, wo eine Sozialministerin meint, mit 150 Euro im Monat könne man am Leben in Österreich teilhaben, ist doch nicht mehr für die Menschen da, ist nicht mehrumsozialenausgleich bemüht, sondern zieht tiefe Gräben in die Gesellschaft, gefährdet den sozialen Frieden und nicht zuletzt die Demokratie.
Gerli Mesaritsch, Kapfenberg