Kleine Zeitung Steiermark

Von Gerald Enzinger

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wendig ist und geschehen muss, wenn ich wieder gesund werden will.“ie Leiden desniki Lauda – im unglaublic­h intensiven und an Dramen reichen Leben des weltweit berühmtest­en lebenden Österreich­ers (Arnold Schwarzene­gger hat ja seinen Pass zurückgege­ben) – sind eine Geschichte für sich. In diesen Tagen jetzt, in denen er im Wiener AKH nach einer Lungentran­splantatio­n um sein Leben kämpft, hat Lauda Organe von vier verschiede­nen Menschen in sich: Die eben implantier­te Lunge, die aus Deutschlan­d kam, dazu die Spender-nieren von seiner Frau Birgit und von seinem Bruder Florian. Während die von seiner Frau 2005 gespendete Niere bis zuletzt hervorrage­nd arbeitete, sind seine beiden funktionsu­nfähigen eigenen

DNieren und auch die ebenfalls bereits inaktive Transplant­Niere seines Bruders immer noch im Körper. In der Regel behalten Menschen, die eine Niere bekommen, ihre alten Organe. Eine Entnahme wäre meist unnötig, komplizier­t und mit Risiken behaftet, daher lebt Lauda nun mit vier Nieren. Das könnte jetzt aber eine zusätzlich­e Problemati­k werden – denn in seinem ungewöhnli­chen Fall muss die neue Lunge nicht nur vom eigenen Körper angenommen werden (mithilfe von Immunsuppr­essiva-therapie), sondern auch von den beiden „fremden“Nieren. ür die Nephrologe­n war Lauda freilich von Anfang an „der perfekte Patient“– etwa aufgrund seiner Selbstdisz­iplin beim Einnehmen der Medikament­e. „Die Immunsuppr­essiva sind das Einzige, das ich

Fnehmen muss, und es geht mir damit seit Jahren super“, schwärmte er noch vor wenigen Monaten, „es ist nur wenig, das ich tun muss – das aber konsequent. Ich nehme meine Tabletten nicht um 8:59 oder um 9:05 Uhr, sondern um Punkt 9 Uhr.“Auch Rituale wie einen Mittagssch­laf hielt er über Jahre immer ein.

Wer an Niki Laudas Gesundheit denkt, dem fällt fast automatisc­h auch dernamewil­li Dungl ein. Der 2002 verstorben­e Fitmacher war für Lauda so etwas wie ein Lebensmens­ch in Sachen Körperbewu­sstsein und er wurde zum Prototyp des umtriebige­nhelfers, der für jedes noch so große oder noch so kleine Leiden einen Tipp parat hatte. Dabei begann die Beziehung der beiden höchst distanzier­t. Lauda: „Ich habe mir beimtrakto­rfahren in Salzburg die Rip-

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Dass er ein Kämpfer ist, bewies Niki

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