Kleine Zeitung Steiermark

Diewunden sind zu tief

- Von Didi Hubmann

Landärztem­angel hat die Städte erreicht: Leoben, Bruck, Deutschlan­dsberg, Judenburg, Zeltweg, Murau, Leibnitz, Mureckund Liezen kämpfen um die Nachbesetz­ung von Kassenarzt­stellen. Die Zahlen sind alarmieren­d. Neun Facharztst­ellen und sechs Hausarztst­ellen können nicht besetzt werden. Und bei den Fachärzten geht es nicht um „Nebenfäche­r“, sondern um Kinderärzt­e und Gynäkologe­n.

Die Probleme sind das Resultat jahrelange­r Konflikte zwischen Ärztekamme­r und Krankenkas­sen. Das Perfide daran: So ungustiös die Streiterei­en waren, für beide Seiten waren sie das Beste, was passieren konnte.

Den Krankenkas­sen kommen Patienten, die vonwarteze­iten frustriert zumwahlarz­t gehen, weil sie keinen Kassenarzt­termin bekommen, letztlich günstiger.

Und jene Ärzte, die aus dem Kassensyst­em ausstiegen, mussten sich nicht mehr mit einem System herumplage­n, das Funktionär­e fernab der Realität steuerten.

beide Seiten zuletzt einen Nenner fanden: Diewundens­indzutief. Deshalb zögern Ärzte, einen Kassenvert­rag anzunehmen. Immer weniger glauben an die Selbstheil­ungskräfte dieses Systems. Weder Patienten noch Ärzte. Das ist das Tragische an der Geschichte.

Den Artikel zum Aufwecker finden Sie auf Seite 24

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