Diewunden sind zu tief
Landärztemangel hat die Städte erreicht: Leoben, Bruck, Deutschlandsberg, Judenburg, Zeltweg, Murau, Leibnitz, Mureckund Liezen kämpfen um die Nachbesetzung von Kassenarztstellen. Die Zahlen sind alarmierend. Neun Facharztstellen und sechs Hausarztstellen können nicht besetzt werden. Und bei den Fachärzten geht es nicht um „Nebenfächer“, sondern um Kinderärzte und Gynäkologen.
Die Probleme sind das Resultat jahrelanger Konflikte zwischen Ärztekammer und Krankenkassen. Das Perfide daran: So ungustiös die Streitereien waren, für beide Seiten waren sie das Beste, was passieren konnte.
Den Krankenkassen kommen Patienten, die vonwartezeiten frustriert zumwahlarzt gehen, weil sie keinen Kassenarzttermin bekommen, letztlich günstiger.
Und jene Ärzte, die aus dem Kassensystem ausstiegen, mussten sich nicht mehr mit einem System herumplagen, das Funktionäre fernab der Realität steuerten.
beide Seiten zuletzt einen Nenner fanden: Diewundensindzutief. Deshalb zögern Ärzte, einen Kassenvertrag anzunehmen. Immer weniger glauben an die Selbstheilungskräfte dieses Systems. Weder Patienten noch Ärzte. Das ist das Tragische an der Geschichte.
Den Artikel zum Aufwecker finden Sie auf Seite 24