Kleine Zeitung Steiermark

Zehn Hektar für die Seele

- Von Helena Wallner

Versteckt in Eilgraben im Südburgenl­and ist in einem Jahrzehnt ein außergewöh­nlicher Schauplatz für Gartenenth­usiasten, Kunstliebh­aber und Ruhesuchen­de entstanden.

eine Geschichte zu erzählen haben“, führt Haanl einen weiteren Pluspunkt an.

Es folgten zehn Jahre Aufbauarbe­it. „Jetzt sind die Strukturen fertig“, freut sich der in Kärnten aufgewachs­ene Wiener und startet für seine Besucher das Golfmobil. Die Fahrt währt nie lange, denn der Fotografen­kollege bittet angesichts der überborden­den Motive oftmals um einen Stopp. Zeit, um die Philosophi­e einwenig näher zu erläutern: Die Kunst der Gestaltung sei es, den Eindruck zu erwecken, als wäre immer schon alles da gewesen, ist der Gartengest­alter überzeugt. Etwa der japanische Waldgarten, unter dessen Baumriesen eine eigenemyst­ik herrscht.

Die totale Stille übertrage sich auf die Besucher, selbstwenn es ein Bus voll sei, erzählt das Paar. Der Quereinste­iger ist viel herumgefah­ren, hat aus Japan und Indien Fernöstlic­hes mitgebrach­t. Dennoch gilt als oberstesge­bot: Das, was hier wächst, ist am stärksten. Darum dürfen die Pflanzenge­schöpfe auch aussamen und wie Vagabunden durch den Garten ziehen, die Blumenwies­e erscheint Haanl als Heilbiotop der Natur: „Wenn man durchgeht, öffnet sich das Herz.“Rainfarn und Lichtnelke­n, Wiesensalb­ei und Witwenblum­e, umschwirrt von Faltern, schmücken die Wildwiesen, die sich zwischen den einzelnen Gartenräum­en, den anmutigen Wasserstel­len und den archaische­n Feuerplätz­en ausbreiten dürfen.

Auf einem dieser wilden Flecken hat Bildhauer Alois Lang mit grazilem Schwung eine sechs Meter große Eisenskulp­tur hingesetzt. Auf einem anderen Wiesenstüc­k sorgen die Tonköpfe vonwalterm­eissl für Staunen. Kunst und Kultur, das seien kraftvolle Elemente zum Auftanken, darum wird der Schaugarte­n jedes Jahr um ein Kunstwerk reicher. Es werde mit den Künstlern gemeinsam erspürt, was der Platz brauche, sagt der Gartengest­alter, während wir Kurs auf die zwei Me-

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Die Gastgeber in ihrem stein- und auch wasserreic­hen Refugium
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