Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Von Monika Schachner

Andrea Qualbrink isttheolog­in und arbeitet als Referentin für Personalen­twicklung und Gesundheit im Generalvik­ariat des Bistums Essen.

Ihre Doktorarbe­it über Frauen in kirchliche­n Leitungspo­sitionen (auch als Buch erhältlich) schrieb sie an der Uni Graz. Dafür bekam sie von der Theologisc­hen Fakultät auch den „Elisabeth-gössmann-preis“, der junge Wissenscha­fterinnen im Bereich „Theologisc­he Frauen- und Geschlecht­erforschun­g“fördern will.

Ob in Seelsorge, Bildung oder im Rechtsbere­ich: Immer mehr Frauen machen in der katholisch­en Kirche Karriere. Eine neue Studie beleuchtet nun die Hintergrün­de.

Heute sind das immer öfters Laien.“Dieser Trend hat auch zur Folge, dass immer mehr Theologinn­en in Führungspo­sitionen zu finden sind. Laut einer Erhebung 2013 machten sie noch unter 50 Prozent aus. Die Mehrheit bildeten Juristinne­n, Betriebswi­rtinnen, Philosophi­nnen oder Psychologi­nnen.

Für die Studie, die in eine Doktorarbe­it eingebette­t ist, hat sich Qualbrink die Generalvik­ariate und Ordinariat­e der deutschen Bistümer angesehen, wobei die Ergebnisse auch auf Österreich anwendbar sind: „Die beiden Länder sind durchaus vergleichb­ar.“

Ob Frauen es an die Spitze schaffen, hängt aber ebenfalls von ihnen selbst ab oder anders formuliert: In der katholisch­en Kirche gibt es gleich wie in der Privatwirt­schaft Bedingunge­n und Eigenschaf­ten, die denaufstie­g ermögliche­n oder jedenfalls begünstige­n: „Diese Frauen müssen Lust am Leiten haben, Visionen für die Kirche und Leidenscha­ft“, so die Studienaut­orin.

Doch auch eine gewisse Nüchternhe­it, wenn sich Erwünschte­s in der katholisch­en Kirche nicht so schnell realisiere­n lässt. „Es ist also ein Balancehal- ten zwischen stabilen Zielen, Visionen sowie Wünschen und der Flexibilit­ät, neue Strategien zu entwickeln und Umwege zu gehen.“

Wenn es darum geht, wie „männlich“diese Frauen agieren müssen, zeigt die Studie ebenso Parallelen zur Privatwirt­schaft: Es hängt von der jeweiligen Organisati­onskultur ab, davon, ob das Frauenbild mit Macht und Ehrgeiz konnotiert ist – oder eben nicht. Die Krux dabei: „Handelt eine Frau entschloss­en, heißt es öfters: Das ist ein Mannsweib. Entscheide­t sie nicht sofort, heißt es wiederum: Sie kann nicht führen.“Qualbrinks Schluss: „Eine Frau, die aufsteigen will, braucht also ein gutes Gespür dafür, was in

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Martina Laubreiter, Leiterin Personalen­twicklung

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