Nach 28 Jahren jubelte mit „Lucky Luky“wieder ein Herr
Lukasweißhaidinger gewann bei der Europameisterschaft in Berlin die Bronzemedaille im Diskuswerfen.
Österreich
hat die erste Medaille bei der Leichtathletik-em gewonnen. Wer geglaubt hat, dass Platz sechs bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 für Lukas Weißhaidinger nicht zu toppen wäre, wurde in Berlin eines Besseren belehrt. Der Oberösterreicher gewann nämlich die Bronzemedaille im Diskuswerfen – sein erster Stockerlplatz bei einer Großveranstaltung im Erwachsenenbereich.
Angefeuert von einem 40 Personen starken Fanklub aus der Heimat – inklusive Freundin Hanna – lieferte Weißhaidinger einen ganz starken Finalwettkampf. Zwar kamer mit einer Bestweite von 63,05 Metern nach den ersten drei Würfen als Siebenter nur knapp zu drei weiteren Versuchen, die den Top acht vorbehalten bleiben. Doch dort drehte der 26Jährige mit dem Gardemaß von 1,97 Metern und 147 Kilo- gramm Kampfgewicht so richtig auf.
Mit 65,14 Metern im fünften Versuch rutschte Österreichs Nummer eins auf Platz drei und blieb es bis zum Ende. Eindrucksvoll bewies Weißhaidinger auch im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt, dass er Nerven aus Stahl hat. Nur der Litauer Andrius Gudzius (68,46) und der Schwede Daniel Stahl (68,23) kamen noch weiter als der leidenschaftliche Angler, der den Spitznamen „Lucky Luky“trägt. „Es ist zwar nur eine Bronzemedaille, aber für mich ist das jetzt wie Gold. Ich habe im Vorfeld gewusst, dass es möglich ist, nur muss man es auch machen“, sagte Weißhaidinger, der seinen Erfolg im ersten Moment ganz und gar nicht fassen konnte. „Als sie mir die Fahne gegeben haben, habe ich mir gesagt, okay, schaut so aus, als ob du Bronze gemacht hast. Alle können sich nicht täuschen.“
Für das rot-weiß-rote Team gab es somit die zehnte EMMedaille. Erstmals seit 2016, als Ivona Dadic Bronze im Siebenkampf gewann. Bei den Herren gelang es letztmals Hermann Fehringer. Der Stabhochspringer kam 1990 ebenfalls auf Rang drei.
Bitter endete der Zehnkampf für Dominik Distelberger. Der 28-Jährige stellte in acht der ersten neun Disziplinen Saisonbestleistung auf und verbesserte sich vom 18. Rang am ersten Tag bis auf den 14. Platz. Doch vor dem Schlussbewerb, den 1500 Metern, musste der Niederösterreicher aufgrund starker Achillessehnenprobleme aufgeben. „Es tut schon sehr weh, aber ich hätte nicht mehr garantieren können, dass ich noch laufe, ohne zu riskieren, mich zu verletzen“, sagte Distelberger enttäuscht.