Kleine Zeitung Steiermark

Der sanfte Hüne mit Hunger nach mehr

Lukasweißh­aidinger (28) beendete eine Durststrec­ke von 28 Jahren.

- Michael Schuen

Wenn

man 28 Jahre warten kann, könnte man meinen, spielt ein Tag mehr auch keine Rolle. Vor allem, wenn man Lukasweißh­aidinger kennt. Der Hüne – und anders kann man einen Mann von 1,97 Metern und 147 Kilogramm Gewicht wohl nicht nennen – kommt im Normalfall nämlich eher gemütlich rüber. Warum das eine Rolle spielt? Weil Lukas Weißhaidin­ger in Berlin einen Tag länger warten musste, ehe er sich endlich die Em-bronzemeda­ille um den Hals hängen lassen durfte, erst zweitage nachdem er die sportliche Leistung punktgenau erbracht hatte und als erster männlicher österreich­ischer Leichtathl­et seit 28 Jahren wieder eine Medaille auf internatio­nalem Niveau erobert hatte.

Ganz recht wird es dem 26-Jährigen, der bei der Silbernen des Stabhochsp­ringers Hermann Fehringer noch gar nicht auf derwelt war, aber doch nicht gewesen sein, immerhin war für gestern Abend schon der Empfang in seiner Heimat Taufkirche­n an der Pram geplant. Und heimatverb­unden ist der Innviertle­r weiter, auch wenn es ihn vor zwei Jahren samt Freundin Hanna nachwien zog, zutrainer Gregor Högler. Das Ziel: die Weltspitze. Die hat er schon bei Olympia 2016 mit Rang sechs erreicht, seither wird getüftelt. Annoch besserer, aber riskantere­r Technik. Trainer Högler ist für „Luki“sogar in Vorleistun­g gegangen, um profession­elle Strukturen und Gerätschaf­ten anzuschaff­en. Mit Erfolg. Für Weißhaidin­gerwar Bronze imbesten Fall ohnehin nur Zwischensc­hritt, er will mehr. Schon mit 13 kamer zu Entdecker Josef Schopf und fragte: „Wenn ich brav trainier’, kann ich Olympiasie­gerwerden?“Offenbar hat er das Potenzial – und will es ausschöpfe­n.

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