„Die Transplantationwar meine einzige Chance“
Siegfried Sorz litt an idiopathischer Lungenfibrose, er hatte sich schon auf das Sterben vorbereitet.
ich beim Kajakfahren eine Eskimorolle versucht habe, musste ich husten wie ein Seehund“, erinnert sich Siegfried Sorz an die ersten Symptome, die er im Alter von 63 Jahren bemerkte. Seine Krankengeschichte ist typisch für die idiopathische Lungenfibrose, kurz IPF: Der trockene Husten und die Atemnot, die ihn plagten, wurden von seinem Arzt nicht richtig diagnostiziert, erst über die Patientenorganisation kam er zu den Fachleuten am AKH Wien. „Dann war die Krankheit aber schon sehr weit fortgeschritten, die Medikamente schlugen nicht mehr an“, erzählt derwiener Sorz. Es ging ihm rapide schlechter, bald konnte er seine Wohnung nicht mehr verlassen, da er ständig Sauerstoff aus dem großen Tank in seiner Wohnung brauchte. „Ich musste alles, was ich tat, strategisch planen“, erinnert sich Sorz. In der Wohnung bewegte er sich auf einem Rollsessel vorwärts, der Gang in die Dusche wurde von Erstickungsanfällen begleitet. Drei Jahre nach den ersten Symptomen ging es dem heute 70-Jährigen so schlecht, dass er liegend in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Sein Blut musste über eine Maschine vom Kohlendioxid gereinigt werden – „ich hatte mich bereits aufs Sterben vorbereitet“, sagt Sorz. Trotz seines Alters von 66 Jahren kamer als hochdringlicher Patient auf die Warteliste für eine Spenderlunge – drei Tage später gab es ein Organ für ihn.
Nach dem Eingriff war er fünf Tage im künstlichen Tiefschlaf, er musste danach wieder mühsamdas Gehen lernen, da er Muskelmasse abgebaut hatte. „Es hat gut ein Jahr gedauert, bis ich für mich selbst sagen konnte, ich fühle mich wiederhergestellt“, sagt Sorz.
Heute ist jeder Tag ein Geschenk für ihn: Er versucht, sich körperlich fit zu halten, wenn er inskonzert geht, trägt er einen Mundschutz – „damit ich mich nicht anstecke“.