Armut geerbt
keit erlebt. Ihre Mutter schlug sie ebenso wie später beinahe jeder ihrer Partner. Sie lebt auf 21 Quadratmetern in einer Obdachloseneinrichtung. Einen richtigen Job hatte sie schon lange nicht mehr.
Einprägsames Beispiel für die Möglichkeit der Vererbung von Armut bietet auch die Geschichte von Marina M. Ihre Großmutter war 17 Jahre alt gewesen, als sie zum ersten Mal schwanger wurde. Ihre Mutter war bei ihrem ersten Kind 20 Jahre jung und Marina selbst war 14. Alle drei sind arbeitslos. Marina und ihr Kind sind nun diehoffnung der Familie: Beide sollen eine gute Ausbildung machen und es später besser haben. „Wie schwierig dieser Prozess ist und dass es dabei auch oft zu Rückschlägen kommt, auch das wollten wir zeigen“, erzählt der aus Graz stammende Max Nicholls von den Erlebnissen beim Dreh.
„Diemenschen haben gelernt, wie Scheitern, nicht wie Gelingen funktioniert“, sagt auch die Leiterin einer Obdachloseneinrichtung. Wer nichts anderes kennt, tut sich umso schwerer, den Weg aus der Armutsspirale wieder zu verlassen. Einehypothek als Startkapital.
Das dritte Fallbeispiel der heutigen „Am Schauplatz“Ausgabe erzählt von Kevin K., einem 20-jährigen Jungvater ohne Ausbildung. Sein Traum sei es gewesen, eine Bäckerlehre zu absolvieren. Ihm wird ein Probetag angeboten. Seine Chance? Kevin ist optimistisch: „Jetzt geht es bergauf.“