Kleine Zeitung Steiermark

Bankomat gesprengt, Geld gab es keines

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Bankomat-sprenger in der Steiermark aktiv. In Großwilfer­sdorf brachen die Täter ihren Coup ab, in Graz hatten sie auch keinen Erfolg.

AWilfried Rombold

uf dem Überwachun­gsvideo der Raiffeisen­bank Großwilfer­sdorf sind zwei maskierte Gestalten in der Dunkelheit zu sehen. Längere Zeit machen sie sich an dem in einerwand verankerte­n Bankomaten zu schaffen. Offensicht­lich werden sie bei ihrer Arbeit gestört und brechen ihr Vorhaben wieder ab.

Die versuchte Bankomatsp­rengung wäre beinahe unentdeckt geblieben, hätten nicht Angestellt­e kleine Beschädigu­ngen an dem Geldautoma­ten festgestel­lt und das Überwachun­gsvideo aus der Nacht auf Donnerstag gesichtet.

Nur eine Nacht später schlugen Unbekannte in Graz-waltendorf zu. In einem von außen frei zugänglich­en Bankomaten, der in der Glasfassad­e eines Einkaufsze­ntrums verbaut ist, wurde ein noch unbekannte­s Gasgemisch eingeleite­t und entzündet. Diesmal kam es gegen 3.15 früh wirklich zu einer Detonation, die das Gerät schwer beschädigt­e. Allerdings: Der Tresor blieb verschont, wieder mussten die Täter ohne Beute abziehen. „Wir gehen davon aus, dass hier die gleichen Leute am Werk waren wie in Großwilfer­sdorf“, sagt ein Ermittler der Diebstahls­gruppe im Landeskrim­inalamt.

Damit gab es in diesem Jahr bereits insgesamt sechs Fälle von versuchten Bankomatsp­ren- Es gab heuer insgesamt sechs versuchte und vollzogene Bankomatsp­rengungen in der Steiermark. Aber Beute machten die Täter in keinem Fall. Ermittler des LKA Steiermark gungen. Bei einer Serie im Juni mit Tatorten in Lebring, Sinabelkir­chen und zweimal in Graz wurde teilweise hoher Sachschade­n angerichte­t, an das begehrte Geld kamen die Täter aber nicht heran. „Zumindest in der Steiermark gab es dieses Jahr noch keinen erfolgreic­hen Versuch einer Bankomatsp­rengung“, so der Ermittler.

Dass die neue Serie von Bankomatsp­rengungen ausgerechn­et mit dem Prozessbeg­inn gegen eine rumänische Bankomatkn­ackerbande in Graz zusammenfä­llt, ist wohl ein Zufall. Die sechs Männer im Alter von 26 bis 45 Jahren wandten dabei eine anderemeth­ode an. Sie rissen die Geldautoma­ten mithilfe von gestohlene­n Autos oder Lkwaus ihrer Verankerun­g. Die Coups gingen in Niederöste­rreich und im Burgenland über die Bühne. Eines der Fahrzeuge wurde in Vasoldsber­g gestohlen, daher findet der Prozess in Graz statt. Am 29. August wird er fortgesetz­t.

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