Kleine Zeitung Steiermark

„Wo bleibt die diplomatis­che Distanz?“

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Leser sorgen sich um die Folgen von Putins Besuch auf der Hochzeit der Außenminis­terin.

„Persönlich­e Hochzeitsg­rüße aus Moskau“16. 8.

Die Hochzeit unserer Außenminis­terin hat medial schon viel Staub aufgewirbe­lt, obwohl eine Randbemerk­ung für diese private Angelegenh­eit völlig ausreichen­d gewesen wäre. Und nun die nächste Schlagzeil­e, die auf viele Eu-bürger durchaus verstörend wirkt: Ministerin Kneissl lädt den russischen Präsidente­n Putin zur Hochzeit ein! Müsste sie nicht als Außenminis­terin diplomatis­che Distanz auch im privaten Bereich wahren und neutral sein, umden politische­n Handlungss­pielraum Österreich­s nicht zu gefährden? Warum geht eine Außenminis­terin auf Kuschelkur­s mit einem unberechen­baren Autokraten, der rechte Parteien unterstütz­t und demokratis­che Systeme diffamiert? Das macht mich betroffen. bestmöglic­he Garant von Demokratie, bürgerlich­en Freiheiten und Rechtsstaa­tlichkeit. Bleibt zu hoffen, dass dies beim russisch-steirische­n Hochzeitst­reffen nicht völlig untergeht.

Dr. Adolf Heschl, Pöllau

Wer zahlt?

Sämtliche Kosten, die das Sicherheit­spersonal zum Schutz von Putin verursacht, werden auf den österreich­ischen Staat fallen. Ist uns die fragwürdig­e Zurschaust­ellung der „guten Beziehunge­n“zwischen Russland und Österreich so viel wert? Einerseits hilft man Putin, sich bei seinemvolk als gern gesehener Gast zu präsentier­en, anderersei­ts wird die Rolle Österreich­s vielleicht als verlängert­er Arm Russlands gegenüber der EU ausgelegt. Auf jeden Fall könnte man ein Arbeitstre­ffen kostengüns­tiger ar- rangieren, wenn Putin noch am selben Abend Merkel besucht.

Gerhard Pilz, Stainz

Wenig Strategie

Erfahrene Schachspie­ler denken immer einige Züge voraus. Ich schlage unserer Regierung vor, bei ihrer nächsten Klausur einen Schnellsie­dekurs im Schach abzuhalten. Mit der Strategie unserer blauäugige­n Politik ist es nämlich nicht weit her. Motiv für den Zug unserer Außenminis­terin: entweder eine unüberlegt­e Pro-formaEinla­dung oder eine aus purer Eitelkeit. Egal, wie man es sieht: In einem Zug schachmatt!

Erwin Mauerhofer, Kumberg

Unreifer Kleinkrieg

„Es brodelt im Spö-programmto­pf“, 11. 8.

Schon vor einigen Tagen fiel

mir der Sager von Doskozil auf, sein Parteichef Kern betreibe mit seinem Konzept zum Klimawande­l „grün-fundamenta­listische“Politik. Nun dasselbe Schlagwort von Vilimsky zu einer Initiative des Bundespräs­identen, die auch von Vertretern der Wirtschaft als vernünftig gefordert wurde. In welchem Jahrhunder­t leben diese Herren eigentlich? Wir stehen mit dem Klimawande­l vor der wahrschein­lich bis dato größten Herausford­erung der Menschheit, da wir nun einmal nur diesen einen Lebensraum, unseren Planeten Erde, haben. In dieser Sache müssen alle zusammenar­beiten, anders geht es nicht mehr. Da wird uns die Hühnerhof-gockelei von sich selbst so wichtigen Lokal- und Nationalpo­litikern und ihren lächerlich­en Feindbilde­rn nicht weit bringen. Hella Kanzler, Graz

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