Kleine Zeitung Steiermark

Sturms Krise legt eklatante Defizite offen

- Von Peter Klimkeit und Michael Lorber

Der Cupsieger hat in nur wenigenwoc­hen an Glanz verloren. Die Gründe sind vielfältig, die Aufarbeitu­ng darf nicht zu lange dauern.

Man kann es drehen und wenden, wie man möchte. Der SK Sturm steckt trotz der beiden Siege in der Bundesliga und des aktuell dritten Tabellenpl­atzes in einer Krise. Die 0:5-Pleite auswärts gegen Larnaka hat gnadenlos die Schwächen der Grazer aufgedeckt. Bei genauerer Betrachtun­g sind die aktuellen Defizite eklatant. Keine Formation kann derzeit an die Leistungss­tärke der Vorsaison anknüpfen.

In der Offensive mangelt es an der Chancenaus­wertung, das Mittelfeld hat seine spielerisc­he Qualität verloren und die nach der Vorbereitu­ng so hochgelobt­e Abwehr ist löchrig. Das Torverhält­nis von 9:18 nach acht Bewerbspie­len „ist ein desaströse­r Wert“, sagt Trainer Heiko Vogel, der aber betont, dass nicht ausschließ­lich die Abwehr für den Wert verantwort­lich ist. Leistungst­räger. Auffällig ist, die „alten“Spieler, dievogel bereits seit dem abgelaufen­en Spieljahr kennen und zu den Leistungst­rägern zählten, sind derzeit außer Form. Jörg Siebenhand­l, Lukas Spendlhofe­r, Fabian Koch, Peter Zulj und mit positiven Abstrichen Stefan Hierländer können aktuell nicht ihr Potenzial abrufen. Sie wirken mental völlig leer. Der Einbruch von Dario Maresic passt dazu. In seinem Alter sind Leistungss­chwankunge­n nichts Ungewöhnli­ches. Dass diese zu einem denkbar ungünstige­n Zeitpunkt kommen, ist Pech.

Neuerwerbu­ngen. Die Verunsiche­rung der Leistungst­räger wirkt sich auf alle anderen Spieler aus, vor allem auf die neuen Akteure, die mit den taktischen Ausrichtun­gen, den Spielsyste­men und dem Training von Vogel noch nicht vertraut sind. Ohne Selbstsich­erheit und Mut verlängert sich der Prozess der Integratio­n. Die fehlende Selbstsich­erheit wirkt sich auf die Präzision bei Pässen, die Raumauftei­lung und die Ballsicher­heit aus. Die Unsicherhe­it greift um sich. In der Liga zeigen die Grazer etwas mehr Selbstvert­rauen, was zu sechs Punkten in drei Spielen geführt hat. Wirklich überzeugen­de Leistungen haben die SchwarzWei­ßen aber in allen drei Begegnunge­n nicht erbracht.

Positive Energie. Die Körperspra­che ist nicht eine, die absoluten Siegeswill­en impliziert. „Man bekommt in einem Spiel das zurück, wasmaninve­stiert“, sagt Vogel. Und seine Mannschaft hat auf europäisch­er Ebene in allen vier Partien zuwenig investiert. Kein Spieler war bereit, an und über die eigenen Grenzen zu gehen.

Fehlende Konstanz. Trainer Vogel bezeichnet den Zustand seiner Mannschaft als „fragiles Gefüge“. Vieles hätte besser laufen können, oder eben auch nicht. Zweiteres war der Fall, mit dem man hatte rechnen müssen. Es

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