Kleine Zeitung Steiermark

Die Sucht nach der Beruhigung

Medikament­ensucht ist ein Problem in Österreich.

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DAUERHAFTE Medikament­ensucht ist die dritthäufi­gste Sucht in Österreich: Es sind in erster Linie Benzodiaze­pine (Beruhigung­smittel) und Schlafmitt­el, aber auch Schmerzmit­tel und Amphetamin­e (aufputsche­nde Substanzen), die rasch – oft schon nach wenigenwoc­hen – in die Abhängigke­it führen. Die sogenannte­n „Benzos“werden noch immer falsch verordnet – sie sollten nur als Notfallmed­ikamente bei epileptisc­hen oder psychiatri­schen Ernstfälle­n eingesetzt­werden, nicht als Mittel gegen Schlafstör­ungen oder Ängste. Außerdem sollten die Beruhigung­smittel immer nur für einen sehr kurzen Zeitraum (max. achtwochen) eingenomme­n werden.

Ein besonderes Alarmzeich­en ist laut dem Suchtexper- ten Michael Musalek das Verlangen nach einer immer höheren Dosis – besonders fatal ist auch, dass die Grunderkra­nkung der Betroffene­n unbehandel­t bleibt. Bei dermedikam­entensucht dauert der körperlich­e Entzug verhältnis­mäßig lange und braucht beinahe immer stationäre Behandlung: Dauert dieser bei der Alkoholsuc­ht zwischen drei und zehn Tage, sind es beimedikam­entenabhän­gigen mindestens zwei bis drei Wochen.

Nehmeich Benzos?

Beispiele für Benzodiaze­pine: Xanor, Lexotanil, Psychopax, Rohypnol, Halcion, Gewacalm. 8 Wochen: Länger sollten Benzodiaze­pine nicht verordnet und eingenomme­n werden, sonst besteht Suchtgefah­r.

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